Blühender Niederrhein: Jetzt die schönsten Gärten und Parks erkunden

02.05.2025

Der Niederrhein zeigt sich aktuell in seinem schönsten Kleid – alles blüht, duftet und summt. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als bei mildem Wetter durch duftende Blumenanlagen, schattige Parks und versteckte Gartenoasen zu schlendern. Gleich vier Tipps habe ich für euch: den barocken Terrassengarten Kloster Kamp in Kamp-Lintfort, den romantischen Schlosspark Neersen in Willich, die Offenen Gärten im Kleverland – darunter das Tropenhaus der Hochschule Rhein-Waal und der verwunschene Garten der Familie Jagoda – sowie den farbenprächtigen Willy-Dohmen-Park in Übach-Palenberg. Das Beste: Jede dieser Oasen hat ihren ganz eigenen Charakter.

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Schlosspark Neersen – Zwischen Geschichte, Natur und Festspielen

Viele kennen das Schloss Neersen von den berühmten Schlossfestspielen, die jedes Jahr Tausende in den kleinsten Stadtteil von Willich locken, so auch vom 8. Juni bis zum 24. August 2025. Doch das barocke Wasserschloss hat noch viel mehr zu bieten. Heute dient es als Rathaus – und zwar eines der schönsten am ganzen Niederrhein. Umgeben ist es von einem liebevoll gepflegten Park, der im Stil eines englischen Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert angelegt wurde. Hier flaniert man unter jahrhundertealten Bäumen, entdeckt kunstvolle Skulpturen, versteckte Erlebnisräume für Kinder und jede Menge Natur.

Zusammen mit Udo vom Umweltteam der Stadt Willich durfte ich den Park schon mal erkunden. Einiger der Highlights war ein 120 Jahre alter Tulpenbaum, eine große Spielwiese, ein Waldlehrpfad und ein Bereich voller interaktiver Stationen für kleine und große Naturentdecker. Besonders gefallen hat mir die Eva Lorenz Umweltstation, die nicht nur Schulklassen, sondern auch interessierten Familien zeigt, wie spannend Umwelterziehung sein kann: vom Wildbienenhotel über Hochbeete bis hin zu liebevoll angelegten Naturgärten. Die Station ist übrigens auch Treffpunkt des NABU und Schauplatz für Aktionstage. Wer mag, genießt nach einem Spaziergang, ein Eis in der Orangerie oder italienische Spezialitäten nebenan im Castello da Chiara.

Kloster Kamp: Barocke Gartenkunst & stille Momente

Hoch über Kamp-Lintfort thront das einstige Zisterzienserkloster Kamp – und mit ihm ein Gartenjuwel, das seinesgleichen sucht: der barocke Terrassengarten, der an französische Schlossgärten erinnert und doch ganz eigen ist. Über mehrere Ebenen hinweg führen Treppen und Wege durch kunstvoll geschnittene Hecken, leuchtende Blumenrabatten und historische Achsen. Schon im 18. Jahrhundert wurde hier Gartenkunst auf höchstem Niveau betrieben – und das merkt man noch heute. Besonders schön: Von der oberen Plattform habt ihr einen traumhaften Blick über die gesamte Anlage und die Landschaft des Niederrheins.

Aber das ist noch längst nicht alles: Der Alte Garten, liebevoll als Blumen- und Nutzgarten rekonstruiert, liegt direkt neben einem kleinen Spielplatz. Der Klostergarten auf der anderen Seite des Geländes beherbergt sogar eine Vogelvolière, und im Kräutergarten am Chorraum der Abteikirche entdeckt ihr Heil- und Gewürzpflanzen aus der Volksmedizin. Mein Tipp: Plant unbedingt ein bisschen mehr Zeit ein, um auch den versteckten Weinberg am Osthang zu entdecken – gepflegt von Ehrenamtlichen, inklusive Führungen und Workshops. Kloster Kamp ist weit mehr als ein Ausflugsziel – es ist ein Ort der Ruhe, des Lernens und der Inspiration.

 

Offene Gärten im Kleverland: Tropenfeeling und private Paradiese

Die Offenen Gärten im Kleverland haben mich wirklich überrascht: Mitten im Grünen öffnen hier Gartenliebhaber vor allem ihre privaten Rückzugsorte für Besucher – voller Ideen, Kreativität und nachhaltigem Denken. Besonders begeistert war ich bei meinem Besuch vom Tropenhaus der Hochschule Rhein-Waal, das mit seinen exotischen Pflanzen eine Reise um die Welt bietet. Prof. Gebauer zeigte mir zwischen Jackfrucht, Zimtbaum und Bananenstauden, was hier alles wächst – über 250 Pflanzenarten im Außenbereich, weitere 50 im Tropenhaus. Ein echtes Highlight: Der damals neu angelegte Barfuß- und Duftpfad. An bestimmten Sonntagen können Besucher das Gelände bei Führungen erleben – eine perfekte Kombination aus Forschung, Bildung und Gartenliebe.

Und dann wäre da noch der romantische Garten der Familie Jagoda in Rees. Hier wurde ein Landhausgarten geschaffen, der die Grenzen zwischen Natur und Gestaltung liebevoll verschwimmen lässt. Zwischen alten Mauern, rankenden Stauden und kleinen Sitzplätzen fühlt man sich wie in einem verwunschenen Märchen. Verschiedene „Gartenzimmer“ laden zum Verweilen ein, überall summt und blüht es. Dieser Ort zeigt eindrucksvoll, wie Biodiversität und Design harmonisch Hand in Hand gehen können – und ist ein echtes Kleinod in der offenen Gartenlandschaft. Mehr über die offenen Gärten und über die kommenden Termine erfahrt ihr hier.

Willy-Dohmen-Park – Blühendes Naturparadies mit Geschichte

Kaum zu glauben, dass hier früher einmal Sand und Kies abgebaut wurde: Der Willy-Dohmen-Park in Übach-Palenberg ist heute eine spektakuläre Garten-, Wasser- und Blütenlandschaft. Willy Dohmen, der Gründer, verwandelte die alte Grube in den 1980er Jahren in ein öffentlich zugängliches Naturparadies – und legte damit einen Grundstein für nachhaltige Rekultivierung. Besonders zur Rhododendronblüte verwandelt sich der Park in ein wahres Farbenmeer – mit über 7.000 Pflanzen!

Doch auch abseits der Hauptblüte lohnt sich ein Spaziergang durch das weitläufige Gelände: Zahlreiche Wege führen vorbei an Teichen, Wiesen und schattenspendenden Baumgruppen. Immer wieder eröffnen sich neue Perspektiven, kleine Wasserfälle rauschen, Vögel zwitschern – eine Oase der Ruhe und Erholung. Dass Natur und Mensch im Einklang existieren können, zeigt dieser Ort auf wunderbare Weise. Und das Beste: Der Park ist ganzjährig geöffnet und lädt zu jeder Jahreszeit zu Entdeckungstouren ein.

Mein Fazit: Blühende Vielfalt entdecken

Ob tropisch-exotisch, historisch-barock oder naturnah und nachhaltig – die grünen Oasen am Niederrhein sind so vielfältig wie die Region selbst. Wer sich aufmacht, den Schlosspark Neersen, Kloster Kamp, die Offenen Gärten im Kleverland oder den Willy-Dohmen-Park zu entdecken, wird reich belohnt: mit Farben, Düften, Naturerlebnissen und jeder Menge Inspiration.