Persönlichkeiten am Niederrhein: Lucia König – Die junge Hotelleiterin

15.12.2023

Die letzte Personenvorstellung des Jahres ist einer zielstrebigen, jungen Frau gewidmet – Lucia König. Sie leitet mit gerade mal 30 Jahren den Straelener Hof und hat nicht nur frischen Wind in die Blumenstadt gebracht, sondern auch einiges verändert. Hier verrät sie unter anderen, was sie für Herausforderung hat, wie ihr Arbeitsalltag aussieht und was sie zur Entspannung in ihrer Freizeit macht. 

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Lucia König habe ich im Februar diesen Jahres kennengelernt und war direkt begeistert von ihrer Energie und was sie schon alles im Straelener Hof zusammen mit ihrem Team geleistet und umgesetzt hat. Höchste Zeit, dass ihr ein bisschen mehr über die junge Hotelleiterin erfahrt.

Ihr Werdegang

Nach ihrem Fachabi für den Bereich Sozial- & Gesundheitswesen 2013 und einem darauffolgenden, aber abgebrochenen Studium, merkte sie schnell, dass ihr Herz für das Gastgewerbe schlägt. Noch im gleichen Jahr startete Lucia 2015 mit einer Ausbildung als Hotelfachfrau im Straelener Hof.

Zeitgleich mit ihrem Abschluss übernahm sie direkt Verantwortung und wurde im Juni 2017 Leiterin des Tagungsbereiches. Zwei Jahre später wechselte sie zur Leitung Empfang/Rezeption und entschied sich weitere drei Jahre im August 2022 die Hotelleitung der Straelener Hof GmbH zu übernehmen.

Allein an diesem Lebenslauf sieht man die Zielstrebigkeit, die Lucia auch als Hotelleiterin weiter fokussiert. „Ich habe immer versucht, einen Schritt weiter zu sein, als die Anderen. Und ich habe mich immer klar positioniert und vor Augen gehabt: Wo will ich mal hin. Das hat mich dahin gebracht, wo ich heute stehe“, erklärt mir Lucia.

Ihr Start als Hotelleiterin

Umso neugieriger bin ich, welchen Fokus Lucia nach ihrem Einstieg als Hotelleiterin hatte. „An erster Stelle standen für mich die MitarbeiterInnen und wollte Benefits schaffen“, betont sie. So kooperiert der Straelener Hof seit Januar mit PersoNights. Das Konzept dahinter: Allen MitarbeiterInnen der Hotellerie die Möglichkeit geben, zu einer besonders günstigen Vorteilsrate in allen angeschlossenen Hotels übernachten zu können.

„Ab dem kommenden Jahr bieten wir auch JobBike-Leasing für unsere MitarbeiterInnen an. Diese suchen sich ihr Wunschrad aus, leasen es über uns unkompliziert und sparen dabei noch Geld. Wir als Straelener Hof GmbH übernehmen dabei zusätzlich die Grundversicherung“, ergänzt Lucia.

Aber ist noch nicht alles, was Lucia umgesetzt hat. Über Silvester sind Betriebsferien und es gibt Massagen für die MitarbeiterInnen, aber auch neu für die Gäste.  Aber sie hat sich auch einem zweiten großen Thema angenommen – der Digitalisierung. Dazu gehört ein internes Kommunikations-Tool für einen besseren Arbeitsfluss und Informationsstrom, eine digitale Buchhaltung und ein Online-Reservierungsbuch. Auch um die digitale Optik des Straelener Hofes hat sich Lucia gekümmert. Neben einem neuen, modernen Logo und ebenso neuen Hausfarben hat auch die Webseite mit neuen Bildern ein Update bekommen.

Ihre Herausforderungen

Klar, dass es bei allem auch Herausforderungen gibt, mit denen Lucia täglich zu tun hat. Allen voran ist das aktuell der Fachkräftemangel, also MitarbeiterInnen zu finden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, um den Standard halten zu können. „Die Tendenz geht aber wieder zu guten und interessierten Auszubildenen“, freut sich Lucia. „Wir haben sogar gerade zwei Hofas im ersten Lehrjahr, die einen sehr guten Job machen.“

Auf der anderen Seite sind die allgemeinen Kosten durch gestiegene Löhne seit 2022 um bis zu 30 % gestiegen, ebenso die Inflation macht sich bemerkbar. Das fängt beim Lebensmittel-Einkauf an und hört beim Gas- und Strom-Preis auf. „Ab kommendem Jahr steigt auch wieder die MwSt. von 7 auf 19 %“, ergänzt Lucia. „Dem Gegenüber steht aber der Rückhalt, die Unterstützung und die Verantwortungsbereitschaft der KollegInnen, die schon seit langer Zeit im Straelener arbeiten. Zusammen kriegen wir alles bewältigt.“

Ihr Alltag

Bei meiner Frage, wie ein ganz normaler Arbeitstag bei Lucia aussieht, muss sie lachen:Wir sprechen hier über das Gastgewerbe – es gibt keinen klassischen, normalen Arbeitstag. Das ist ja das Schöne. Es ist sehr abwechslungsreich und springe an jeder Stelle ein, wenn es nötig ist.“

Ansonsten ist ihr Hauptarbeitsplatz an der Rezeption und zusätzlich dazu gekommen ist die Arbeit im Büro wie Personalwesen, vorbereitende Buchhaltung, die Überwachung aller Abläufe und die Rücksprache mit dem Team über laufende oder geplante Veranstaltungen und deren Organisation. „Manchmal muss ich mich im Büro „einschließen“, um noch an den Schreibtisch zu kommen“, lacht Lucia wieder.

© ©gymi media GmbH

Ihre Ziele

Aber gibt es noch Ziele, die Lucia erreichen will? Definitiv! Ihr erstes Ziel hat sie sich für zwei Jahre gesetzt. Durch Corona musste das Geschäft erst einmal wieder anlaufen, neues Personal eingearbeitet werden, um dann den echten IST-Stand beurteilen zu können.

Ein Projekt betrifft den angrenzenden Stadtgarten, der bis 2025 saniert wird. Hierzu hat Lucia schon einige Ideen, aber verrät erst mehr, wenn es soweit ist. Auch die Erweiterung des Straelener Hofes ist und bleibt immer ein kleines Randthema, was bei ihr regelmäßig aufploppt.

Ihre Freizeit

So ein vielfältiger und stressiger Job braucht auch einen entsprechenden Ausgleich. So verbringt Lucia ihre Freizeit gerne mit ihrem Mann, der Familie und mit Freunden. Mit denen macht sie bevorzugt gemütliche Spieleabende, geht aber auch gerne feiern und essen. Ihre Lieblingsspeise? Seit Kindertagen Kartoffelpüree und ansonsten tatsächlich recht saisonal wie Spargel oder gerade ganz aktuell Grünkohleintopf.

„Außerdem steht das Projekt „Haus“ ab sofort in unserer Freizeit ganz weit oben, an dem wir möglichst viel selbst dran mitwirken“, verrät sie mir weiter. Entspannung findet sie tatsächlich beim Serien schauen, wenn sie auf Social-Media unterwegs ist oder sich einfach ins Bett legt und gerne lange schläft, wenn es die Zeit zulässt.

Ihre Heimat

Natürlich hat sie für euch auch ein paar Tipps. Sie liebt die Vielseitigkeit am Niederrhein und empfiehlt, die wunderschöne Landschaft ausgiebig mit den Rad- und Wanderwegen zu erkunden. „Ich mag die Nähe zu den Niederlanden und die Knotenpunkte auf den Radwegen sind mit der holländischen Region verknüpft“, betont Lucia.

Zum Schluss möchte ich noch wissen, was für sie der Niederrhein bedeutet und was sie am Niederrhein schätzt: „Zu Hause, Heimat, Freiheit. Ich mag dieses Dorfleben – jeder kennt jeden. Man kommt irgendwohin und fühlt sich nie allein. Der Zusammenhalt ist einfach enorm und alle sind hilfsbereit, eine richtige Gemeinschaft eben.“