Ungewöhnlich übernachten... im Schloss Hertefeld
Auf Oblomows Spuren
Kennt ihr das Schloss Hertefeld in Weeze? Deutschlands einzige bewohnbare Schlossruine gehört schon jetzt zu einem meiner Lieblingszielen bisher! Egal, ob ihr königlich feiern, herrschaftlich tagen oder wunderbar nächtigen wollt – das charmante, familiäre Schloss am Niederrhein kümmert sich mit ganz viel Herz um seine Gäste und lässt keine Wünsche offen. Lust auf einen kleinen Rundgang durch das herrschaftliche Anwesen? Natürlich hab ich für euch auch eins der besonderen Arrangements getestet – „Oblomows Müßiggang“. Ach ja, es gibt auch was zu gewinnen!
Noch nie von Oblomow gehört? Ich ehrlich gesagt bis heute auch nicht. Als Romanheld aus Gontschwarows Werk verkörpert Oblomow den Typus des faulen russischen Adeligen, der seine Untätigkeit nahezu zelebriert. Trägheit und Schläfrigkeit ziehen sich wie ein rotes Tuch durch sein Leben und die meiste Zeit verbringt er einfach mal so im „Schlafrock“. Natürlich gibt es auch eine kleine Lovestory, aber selbst die junge Olga schafft es nicht, Oblomows Lethargie zu durchbrechen. Im „normalen“ Leben bin ich zwar meilenweit von dem Lebensstil von Oblomow entfernt, aber sehr gespannt, was das Schloss Hertefeld sich alles hat einfallen lassen. Schon die ersten Sätze des Arrangements, das ich auf der Homepage des Schlosses entdeckt hatte, haben mich überzeugt „Keine Lust auf gar nichts?“ oder „Schleppen Sie sich mit letzter Kraft in Ihre Hängematte oder starren Sie den ganzen Tag in den Himmel“– das muss ich einfach testen!
Nach einer sehr herzlichen Begrüßung von Schlossherrin Patricia Gräfin zu Eulenburg, die zusammen mit ihrer Familie auf dem Anwesen wohnt und dieses seit vielen Jahren restauriert, und Stefanie Wolff, zuständig für Marketing und Events, wird mir auch gleich eines meiner wichtigsten Utensilien des heutigen Tages überreicht: das Buch „Oblomow“. „Vorab ein kleiner Hinweis: Das Buch ist, ich sag mal... etwas langatmig. Ich hab es bisher noch nicht geschafft, das Buch bis zum Ende zu lesen, es passiert halt nicht wirklich viel“, warnt mich Stefanie Wolff vor. „Aber du sollst ja auch das Nichtstun genießen.“
Auf Entdeckungstour
Bevor mein Arrangement aber startet, komme ich ausnahmsweise in den Genuss einer exklusiven Führung durch das ganze Anwesen. „Erst letztes Wochenende fand hier, wie an jedem Wochenende von Frühjahr bis Herbst, eine große Hochzeit statt“, erzählt mir Stefanie Wolff, als wir das Herzstück der Anlage – den Schlossturm – erreichen. „Hier im Großen Kaminsaal fand die Trauzeremonie statt.“ Neben den vielen Stühlen, die noch mit weißen Hussen bestückt sind, fallen mir vor allen Dingen die großen Fensterfronten auf, die einen freien, beeindruckenden Blick in die Ruine und in den rund fünf Hektar großen Schlosspark erlauben – die perfekte Kulisse, um sich das Ja-Wort zu geben. „Neben dem Gartensaal und dem Kleinen Kaminsaal, der eigentlich mal eine Bibliothek werden sollte“, schmunzelt Stefanie Wolff, „haben wir im Erdgeschoss noch einen kleinen Teesalon und ein historisches Kreuzgewölbe, in dem die Hotelgäste frühstücken und z.B. Hochzeitsgäste bis in die Morgenstunden feiern können. Von hier aus gelangt man direkt in die Ruine und den herrschaftlichen Schlosspark mit der angrenzenden Niers.
Romantische Sternensuite...
„Insgesamt gibt es auf dem Anwesen sechs Zimmer und Suiten und zwei davon schauen wir uns mal an. Ich bin gespannt, ob du dich für die Sternensuite oder das Wächterhaus entscheidest“, schmunzelt die Eventmanagerin, denn zu meinem Arrangement „Oblomows Müßiggang“ gehört auch eine Übernachtung. „Ich war damals übrigens selbst Gast im Schloss Hertefeld und so fasziniert, dass ich hier unbedingt arbeiten wollte. Aber wird sind immer noch eine Art Geheimtipp, viele kennen zwar den kostenlosen Tierpark auf unserem Gelände, aber die meisten wissen gar nicht, dass man hier so ungewöhnlich übernachten kann.“ Und ungewöhnlich trifft es definitiv, als ich die Sternensuite betrete. „Unsere meistgebuchte Suite“, lächelt Stefanie Wolff. „Früher stand hier ein alter Mercedes Adenauer.“ Mein persönliches Highlight hier: Man kann ganz romantisch direkt unter den Sternen nächtigen. Möglich macht das ein großes, elektronisch zu öffnendes Dachfenster. Und wem das noch nicht reicht, der kann sich vom Bett aus einen funkelnden Sternenhimmel dazuschalten. Als bekennender Badewannen-Fan gefallen mir natürlich auch besonders die zwei modernen, nebeneinanderliegenden Wannen, die ich so angeordnet noch in keinem anderen Hotel gesehen habe.
... oder historisches Wächterhaus?
Ob das Wächterhaus am Rand des Schlossparks das toppen kann? „Wir nennen es liebevoll „Erich und Erika“, nach einer Geschichte des Fürsten Philipp zu Eulenburg“, erzählt mir Stefanie Wolff, „weil es ursprünglich zwei Pförtnerhäuschen waren, die wir miteinander zu einer Appartementsuite verbunden haben.“ Was mir hier positiv auffällt: Alles ist mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt und selbst im Bad, wo es eine erhöhte Badewanne gibt, finden sich alte literarische Werke und wunderschöne alte Badarmaturen– Nostalgie pur! Da fällt mir die Wahl, welche Suite es denn jetzt sein soll, nicht gerade leicht. Ich entscheide mit aber doch für die romantische Sternensuite. Jetzt kann mein Arrangement „Oblomows Müßiggang“ endlich starten... aber das genieße ich ganz allein.
Mein Fazit
Ich hab es besonders genossen, einfach mal wieder nichts zu tun und fernab vom Alltag ein Buch in der Hängematte mit einem fantastischen Blick auf Schloss Hertefeld zu genießen. Das Essen und die Getränke, die der charmante „Bringdienst“ für mich vorbereitet hat, sowie die Übernachtung waren das i-tüpfelchen auf einem perfekten Tag. Mein Tipp: Schnappt euch euren Herzensmenschen und verbringt ein paar romantische Tage im Schloss Hertefeld. Oder sucht ihr schon nach einem originellen Weihnachtsgeschenk? Das Schloss Hertefeld stellt auch Gutscheine für euer Wunscharrangement aus! „Oblomows Müßiggang“ kann ich nur empfehlen!
Also, worauf wartet ihr noch – hier findet ihr alle Kontaktdaten:
https://niederrhein-tourismus.de/gastgeber/hotel-schloss-hertefeld
Noch ein kleines Gewinnspiel am Schluss...
Ich hab ja bei meiner Entdeckertour kurz den Kleinen Kaminsaal erwähnt, der mal eine Bibliothek werden sollte. Das Schloss Hertefeld sucht für diesen Raum einen neuen Namen und jetzt kommt ihr ins Spiel. Ein Bild vom dem Saal findet ihr in den Bildern oben. Mit roten und cremefarbene Streifen an der Wand und ausgestattet mit einem schönen Kronleuchter, geschichtsträchtigen Möbeln und einem kleinen Kamin in der Ecke wirkt der Saal sehr herrschaftlich, aber auch gemütlich. „Vielleicht haben ja deine Blogleser eine Idee, wie wir ihn nennen können und der Gewinner darf sich auf ein romantisches Frühstück zu zweit in genau diesem Raum freuen“, ergänzt Stefanie Wolff. Eine mega Idee! Schreibt mir einfach bis zum 13. Oktober eine Mail an: nicole@niederrhein-fraeulein.de mit dem Betreff: Schloss Hertefeld und eurer Namensidee inkl. eurer Kontaktdaten. (Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.) Ich freue mich schon auf eure kreativen Ideen!