Saisonaler Niederrhein – Schlemmer-Radtour mit herzhafter Beute

15.05.2024

Folgendes Szenario… es ist Wochenende, das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und ihr habt noch nichts geplant. Mein Tipp: Macht doch einfach eine Fahrradtour, entdeckt neue Ecken und genießt dabei noch bis zum 24. Juni das weiße Gold – Spargel – und viele weitere regionale Produkte. Wie ihr gleich beide niederrheinischen Leidenschaften im Kreis Viersen, Heinsberg, Kleve und Wesel perfekt miteinander verbinden könnt, verrate ich euch heute…

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Tipp Nr. 1

Habt ihr schon mal von der NetteSpargel-Fahrradroute gehört? Insgesamt ist diese Tour 45 Kilometer lang, führt an Spargelfeldern und Spargelanbaubetrieben bzw. Hofläden vorbei, aber auch an gastronomischen Betrieben. Mehr Qualität und Frische geht nicht. Radeln und schlemmen liegt hier wirklich ganz nah beieinander.

Ihr startet am Parkplatz Infozentrum Krickenbecker Seen (Krickenbecker Allee in Nettetal-Hinsbeck) und haltet euch direkt rechts auf die 2-Länder Route über Krickenbecker Allee, Hombergen, An Haus Bey, Schlöp und Hamsel. Hier gibt es auch schon den ersten Tipp zum Einkehren: das Forsthaus Hombergen und das Restaurant Secretis.

Den ersten Einkaufs-Tipp gibt es dann in Lobberich. Den Ortsteil erreicht ihr, wenn ihr die 2-Länder-Route verlasst und euch ab dem Naturschutzhof an der NiederrheinRoute orientiert. Hier erwartet euch der Spargel- und Erdbeerhof Heyman und Landhof Hermans. Einkehren kann man in Lobberich auch hervorragend und zwar im Restaurant Zum Schänzchen.

Weiter geht es dann nach Kaldenkirchen mit weiteren Empfehlungen. Im Hofcafé Alt Bruch bekommt ihr u.a. leckeren hausgemachten Kuchen und im Spargel- und Erdbeerhof Bonnacker und bei Chico Spargelhof u.a. frisches, weißes Gold. Die genaue Routenbeschreibung findet ihr im oben erwähnten Link.

Foto: Stadt Nettetal

Tipp Nr. 2

Auch der Kreis Kleve hat eine große Spargel-Schlemmer-Route zu bieten, die über das Knotensystem zudem bestens beschildert ist. Eine Hauptrolle spielt dabei das Spargeldorf Walbeck in Geldern. Auf der knapp 78 Kilometer langen Route lernt ihr aber auch die unendliche Weite des Niederrheins kennen, aber auch Schlösser und kleine Orte auf der deutschen und niederländischen Seite.

Los geht es am Waldfreibad Walbeck und dort folgt ihr einfach der Beschilderung zum Knotenpunkt 25. Dann geht es weiter mit den Knotenpunkten 46 und 45. Mit dem nächsten Knotenpunkt 75 seid ihr schon auf der niederländischen Seite und folgtweiter den Knotenpunkten 64, 28, 65, 29. 37, 79, 31, 82, 78, 90, 68, 16, 36. Als nächstes geht es mit dem nächsten Knotenpunkt 95 wieder auf die deutsche Seite und hier folgt ihr den Punkten 41, 42, 48, 47, 49, 21, 20, 97 bis zum Ausgangspunkt 25.

Tipp Nr. 3

Ihr bevorzugt die kleine Spargel-Schlemmer-Route? Auf einer Strecke von 32 Kilometern passiert ihr im Kreis Kleve die Knotenpunkte 25, 46, 21, 20, 95, 19 und 25. Ausgangspunkt ist wieder das Spargeldorf Walbeck. Vorbei am Schloss Walbeck geht es weiter durch ländlich wunderschön gelegene Gebiete, vorbei an unzähligen Spargelfeldern Richtung Lüllingen – De Klus und Veert. Wenn ihr die B9 quer, könnt ihr nach etwa 150 Metern auf der rechten Seite ein kleines Highlight sehen – das älteste Heiligenhäuschen am Niederrhein. Haltet ihr euch weiter in Richtung Geldern, kommt ihr am Schloss Haag vorbei, ins Zentrum und dort gibt es weitere Sehenswürdigkeiten wie die Pfarrkirche St. Maria-Magdalena, die Heilig-Geist-Kirche und der Drachenbrunnen. Entlang der Niers in Richtung Pont kommt ihr dann wieder in das Spargeldorf Walbeck.

Tipp Nr. 4

Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, habt ihr noch die Möglichkeit, die mittlere Spargel-Schlemmer-Route im Kreis Kleve zu wählen. Knapp 52 Kilometer seid ihr unterwegs und auch dieses Mal ist das Spargeldorf Walbeck der Ausgangspunkt. Habt ihr gewusst, dass der Walbecker Spargel 2013 durch die Europäische Kommission das Gütesiegel für „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) verliehen bekommen hat? Das bedeutet, dass die besondere Qualität, Tradition und Beschaffenheit offiziell anerkannt und genauso geschützt wird, wie das Lübecker Marzipan oder der Parmaschinken.

Aber zurück zur Route… es geht über die niederländische Grenze vorbei an einem Rentaurierungsgebiet der Lingsforter Beek in die Blumenstadt Straelen. Hier könnt ihr perfekt eine erste kleine Rast einlegen und am schönen Marktplatz dort die Gastronomie nutzen. Gut gestärkt genießt ihr die idyllische niederrheinische Landschaft und erreicht Wachtendonk bzw. den Knotenpunkt 30. Auch hier lohnt sich ein Abstecher in die historische Altstadt und zurück zum Knotenpunkt radelt ihr kurz vor Pont an der Justizvollzugsanstalt vorbei. Kleiner Tipp hier: Vor der JVA sind Kunstwerke des Projektes „Kunst am Knast“ zu sehen. Jetzt folgt ihr nur noch der Niers und kommt wieder ins Spargeldorf Walbeck. Wart ihr hier schon mal in der Steprather Mühle, die älteste vollfunktionierende Windmühle Deutschlands, mit dem angeschlossenen Backhaus und Café? Es lohnt sich.

Ihr braucht eine Übersicht der Knotenpunkte? Hier sind die Zahlen: 25, 49, 47, 46, 45, 44, 27, 34, 68, 58, 60, 75, 34, 30, 39, 59, 29, 93, 95, 20, 97 und 25.

Tipp Nr. 5

Oder wie wäre es mit der nur knapp 34 Kilometer langen Straelen Route 5 - Genießen und erholen - Blumen, Spargel, Vakantie, ebenfalls im Kreis Kleve, die euch rund um die Blumenstadt Straelen, aber auch nach Walbeck führt. Die leichte, landschaftlich reizvolle Tour, zum Teil entlang der Maas, startet am Straelener Marktplatz und leitet euch durch Straelens „Hot Spot“ des Produktionsgartenbaus, der Ortschaft Auwel-Holt, bis zum Spargeldorf Walbeck. Habt ihr gewusst, dass das Dorf neben der Steprather Mühle mit der Bockmühle gleich zwei interessante Windmühlen zu bieten hat?

Es geht auf der Route auch durch die Niederlande und zwar einmal durch den Grenzwald bei Walbeck. Nach einer kleinen Renaturierungsfläche mit Wildpferden erreicht ihr auch den Urlaubs- und Freizeitpark „Klein Vink“ und das Maasdorf Arcen. Neben einem Thermalbad erwartet euch hier die Schlossgärten, ein netter kleiner Marktplatz mit vielen Cafés und Restaurants und ein schöner Maasboulevard. Über Lomm geht es durch die Schandelosche Heide zurück Richtung Straelen.

Alternativ könnt ihr euch auch einfach an folgenden Knotenpunkten orientieren: 60, 58, 23, 24, 19, 25, 49, 63, 55, 70, 25, 93, 92, 28, 27, 34, 68, 58 und 60.

Tipp Nr. 6

Genussvoll und aktiv wird es auch mit der Genusstour #1 - rund um Xanten. Starten könnt ihr an der Straße Am Rheintor in Höhe des Archäologischen Parks am Knotenpunkt 40. Es gibt hier übrigens ausreichend kostenfreie Parkplätze. Los geht es also rund um Xanten, wobei ihr auch ein Stück um den Archäologischen Park Xanten herum radelt. Im weiteren Verlauf könnt ihr einen Stopp auf dem Moerenhof einlegen und etwa eine Partie Bauerngolf spielen (vorherige Reservierung empfohlen). Den ersten Holaden erreicht ihr dann am Rande des Uedemer Hochwalds – den Spargel- und Erdbeerhof der Familie Poen. Hier könnt ihr die selbstangebauten Produkte direkt im Hofladen einkaufen oder im Spargelrestaurant und Hofcafé „Hufschen Henn“ sofort genießen.

Auf eurem weiteren Weg durch die Sonsbecker Schweiz kommt ihr am nächsten kulinarischen Hot Spot vorbei – der Hoffleischerei Hawix. Einkaufen könnt ihr dort u.a. Kochschinken aus eigener Herstellung, um das Spargelmenü komplett zu machen. Und hat der Hof mal nicht auf, könnt ihr den Grillfleischautomaten nutzen. In Alpen gelangt ihr dann zum demeterzertifizierten Schanzenhof, wo ihr Bio-Produkte vom Feld ins Glas bekommt. Kleiner Tipp: Nehmt euch den Rote-Beete-Ketchup mit, der perfekt zu nahenden BBQ-Saison passt.

Ganz in der Nähe findet ihr übrigens drei weitere Spargelhöfe – den Hofladen Giesen-Wache, den Spargelhof Hußmann und den Spargelhof Schippers, die alle neben dem weißen Gold noch weitere tolle Produkte zu bieten haben. Bevor die Tour nach Xanten-Birten führt, kann an der Grenzdycker Milchtankstelle auf dem Schrammenbruchshof frische Rohmilch gezapft werden. Noch ein Tipp: Wenn ihr wieder die Innenstadt von Xanten erreicht, kommt ihr an der Kriemhild-Mühle vorbei, wo ihr selbstgebackenes Brot, Brötchen und Kuchen, aber auch Mehl kaufen könnt.

Wenn ihr die Tour direkt ausprobieren wollt, gibt es hier die Knotenpunkte: 40, 22, 43, 44, 51, 50, 49, 57, 56, 55, 96, 54, 24, 53, 25, 41 und 40.

Tipp Nr. 7

Mein letzter Tipp führt euch durch Kamp-Lintfort, Rheurdt und Neukirchen-Vluyn. Auf der Erdbeertorten- und Spargel-Tour könnt ihr auf einer Strecke von knapp 50 Kilometern direkt alles für ein regionales Menü einkaufen. Ausgangspunkt ist der Knotenpunkt 13 in der Nähe des Wanderparkplatzes an der Kreuzstraße in Kamp-Lintfort. Die erste Möglichkeit frische Produkte einzukaufen, bekommt ihr in der Ortschaft Saalhoff beim Hofladen der Familie Kühne.

Und auch der nächste Hof lässt nicht lange auf sich warten. Ihr verlasst den Kreis Wesel und nach kurzer Zeit kommt ihr im Kreis Kleve beim Spargelhof Kleineschay an. Dann geht es aber wieder zurück in den Kreis Wesel und ihr radelt zum Holfladen des Biolandhofs Frohnenbruch. Mit verschiedenen Fleischsorten in Bioqualität im Gepäck könnt ihr euren Einkaufskorb im Hofladen der Obstplantage Bloemersheim weiter füllen. Um dort hinzukommen, fahrt ihr durch die sanft ansteigenden Höhenzüge von Rheurdt bis kurz hinter der Stadtgrenze zum Schloss Bloemersheim.

Um euer regionales Menü langsam zu finalisieren, radelt ihr weiter durch Neukirchen-Vluyn zum Paschenhof. Dort könnt ihr u.a. an der Milchtankstelle frische Rohmilch zapfen. Kurz vor dem Ziel lohnt es sich das ehemalige Gelände der Landesgartenschau an der Friedrich-Heinrich-Allee anzusteuern und im Zechenpark vielleicht ein kleines Picknick zu machen.

Ihr wollt die Knotenpunkte zur Route… bitte schön: 13, 14, 71, 72, 73, 76, 44, 45, 47, 48, 12 und 13.

Habt eine schöne Zeit und verratet mir gerne, für welche Route ihr euch entschieden habt.