
Meine vier Umsonst & Draußen-Tipps: Vom Tierpark bis zum Festival
Ihr braucht für die nächsten Wochenenden noch ein paar Ideen? Dann kann ich euch meine vier Umsonst & Draußen-Tipps vom Kreis Kleve bis zum Kreis Viersen ans Herz legen. Und es ist sogar für jeden etwas dabei: Für Familien eignet sich der Tierpark Weeze perfekt, Festival-Gänger können sich auf den EselRock im Mai freuen, historisch, aber auch virtuell wird es in Wassenberg und zwischen beeindruckenden Mammutbäumen könnt ihr auf der Sequiafarm in Nettetal spazieren. Und das Beste: Alles ist kostenlos und an der frischen Luft.
Kreis Kleve – Der Tierpark Weeze
Den Tierpark Weeze habe ich schon entdeckt, als ich für meinen Blogbeitrag in der Schlossruine Hertefeld zu Besuch war. Er ist ganzjährig geöffnet und nicht nur ein beliebtes Ziel für Familien, sondern auch für Spaziergänger und Wanderer, die über den Jakobspilgerweg oder den Nierswanderweg kommen.
Welche Tiere euch hier erwarten?
Insgesamt sind es über 300 Tiere aus über 50 verschiedenen Arten. Obwohl der Schwerpunkt auf einheimische Wildtiere wie Rotwild oder Schwarzwild gelegt wird, so wichtig ist auch das Thema Artenschutz bzw. die Erhaltung alter und bedrohter Nutztierrassen. Aus diesem Grund könnt ihr hier auch beispielsweise Poitou-Esel, Bentheimer Landschafe und Warzenenten sehen. Gesellschaft bekommen Sie im Tierpark allerdings noch von Lama, Alpaka und Shetlandponys – eine bunte Mischung besonderer und beliebter Tiere.
Streicheln erlaubt
Direkter Tierkontakt ist im Streichelzoo bei den Zwergziegen und Skudden oder an vielen anderen Gehegen ausdrücklich erlaubt. Auch füttern dürft ihr fast alle Tiere und tierparkeigenes Futter bekommt ihr an drei ausgewiesenen Automaten. Die Futterschachtel kostet einen Euro und kommt dem Tierpark zugute.
Auf Streichelkurs könnt ihr im kleinen Insektarium zwar nicht gehen, aber dafür die verschiedensten Gliederfüßer, Achatschnecken, Rosenkäfer oder verschiedene Arten von Gespenstschrecken entdecken und beobachten.
Gut zu wissen
Ein Waldlehrpfad und ein angrenzender Natur-Erlebnis-Pfad machen den Besuch im Tierpark zu einem ganztägigen, kleinen Familien-Abenteuer bei dem sogar Hunde erlaubt sind.
Geöffnet ist der Tierpark Weeze von Montag bis Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr.
Ihr wollt euch zwischendurch oder nach dem Besuch stärken? Das Familiencafé „Eselsohr“ liegt zentral im Tierpark gegenüber dem Streichelzoo und öffnet jeden Tag, außer mittwochs, von 9 bis 17 Uhr seine Türen. Hier könnt ihr den ganzen Tag das leckere Frühstück genießen, aber auch hausgemachten Kuchen und Snacks.
Fotos: Heinz-Willi Leurs, Lars Willemsen
Kreis Wesel – Der EselRock im Mai
Dass der Kreis Wesel kreativ und vielfältig ist, konnte ich euch ja schon in diversen Blogbeiträgen zeigen. Dass er auch rockig sein kann, beweist das Festival EselRock, das seit 15 Jahren sein Publikum begeistert. Folgende Zahlen müsst ihr euch einfach mal auf der Zunge zergehen lassen: Seit 2008 waren 159.810 Besucher vor Ort und 22 Bands haben auf 22 Festivaltagen gespielt.
Motto „Umsonst & Draußen“
Die Idee ein eigenes Musikfestival mit Rock- und Popmusik zu organisieren, entstand bei vier jungen Musik-Fans schon 2017. Von Anfang an war das Motto „Umsonst & Draußen“ klar und mit dem Heubergpark die ideale Location schnell gefunden. Seitdem ist das Festival nicht mehr aus dem Weseler Veranstaltungskalender wegzudenken und lockt nicht nur Einheimische, sondern auch BesucherInnen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern an.
Über 20.000 Besucher
Rekordzahlen bis zu über 20.000 Besucher werden auch in diesem Jahr wieder bei dem ehrenamtlich oragnisierten Festival erwartet. Somit hat sich EselRock längst als Marke und einer der stärksten Werbeträger für die Stadt Wesel etabliert.
Dass das EselRock-Festival in Wesel stattfinden kann, ist der engen Zusammenarbeit von Firmen, Sponsoren, Ämtern, Fördermittelgebern und der Crew zu verdanken, die das Team finanziell und tatkräftig unterstützen – und natürlich den vielen treuen Fans des EselRock.
Teil des Line-Ups steht
Auch in diesem Jahr teilen sich vom 19. bis zum 20. Mai wieder deutschlandweit und darüber hinaus bekannte KünstlerInnen und Bands aus der Region die Haupt- und Seebühne. Und ein Teil des Line-Ups steht auch schon fest: Alex Mofa Gang, Die Happy, Ferris, Fewjar, Flash Forward, Knocking Doors, Paula Carolina, Sarah Hübers, The Deadnotes, The Subways, Tim Vantol, Tribe Friday und Tusky.
Sehen wir uns beim EselRock?
Kreis Heinsberg – Virtuelles Wassenberg
Als Ausgangspunkt für einige Radtouren habe ich Wassenberg bereits öfters besuchen dürfen und kann euch die Stadt nur empfehlen. Wenn ihr mehr über die Geschichte Wassenbergs erfahren wollt, könnt ihr sogar auf die virtuelle Zeitreise „Wassenberg Anno 1420“ gehen. An sechs Stationen berichtet Ritter Gerhard Wissenswertes rund um die Stadtgeschichte von Wassenberg.
Wie das Ganze funktioniert, ist denkbar einfach: Alles, was ihr braucht, ist die App „WassenbergAR“, die ihr euch im App- oder Play Store runterladen könnt, und jeweils einen Aktivierungs-Pin-Code: Für den Bergfried ist das die 1420, für die Burg 1020, für den Verlorenenturm die 1365, für das Roßtor die 1426, für den Roßtorplatz die 1785 und für die Münzer-Tafel die 1372.
Der Bergfried...
... ist übrigens nicht nur ein HotSpot der App, sondern auch das Wahrzeichen der Stadt. Somit gehört Wassenberg übrigens zu den wenigen Städten, die einen „Berg“ besitzen, der von einer Burg, genauer von einer Höhenburg gekrönt wird – einer von nur drei Höhenburgen am Niederrhein. Der viergeschossige, nahezu quadratische Backsteinbau, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (1400-1420) erbaut wurde, erreicht ihr über ein paar Treppenstufen, werdet aber, oben angekommen, belohnt.
Kleiner Tipp
Geöffnet ist der Bergfried bei laufenden Kunstausstellungen jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr und oftmals gibt es erweiterte Öffnungszeiten, zu denen der Heimatverein Wassenberg geschichtliche Informationen gibt und Fragen beantwortet. Solltet ihr trotzdem vor verschlossenen Türen stehen, bekommt ihr den Schlüssel gegen Pfand von der in der Nähe gelegenen Tourist-Info Naturpark-Tor oder an der Rezeption des Hotel-Restaurants direkt am Fuße des Bergfrieds. Im Inneren verbirgt sich ein Aufstieg zu einer großen Plattform, von der ihr einen super Blick über die Stadt und weit darüber hinaus habt.
Kreis Viersen – Die Sequoiafarm in Nettetal
Habt ihr schon mal von Mammutbäumen gehört oder diese live gesehen? Sie gehören zu den ältesten und höchsten Bäumen der Erde, können bis zu 3.800 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser von 12 Metern bzw. eine Stammhöhe von über 100 Metern erreichen. Als Vergleich: Eine Eiche wird meist nur 35 bis 40 Meter hoch.
Erste Mammutbaum-Anzucht Europas
Solche Giganten könnt ihr in Nettetal-Kaldenkirchen bewundern – und zwar auf der Sequoiafarm, die von dem Gehölzkundler-Ehepaar Martin im Jahr 1953 angelegt wurde. Hier trifft sogar Geschichte auf Natur, denn auf der 35.000 Quadratmeter großen Farm begann die erste Mammutbaum-Anzucht Europas. Heute befinden sich dort 63 Jahre alte Bergmammutbäume, ein einmaliger Hain von Küstenmammutbäumen, Urweltmammutbäume sowie mehr als 400 andere seltene Gehölzarten. Der älteste Baum unter den Riesen ist allerdings eine etwa 220 Jahre alte Winterlinde.
Geöffnet ist die Sequoiafarm, die seit Januar 2013 dem Verein Sequoiafarm e.V. gehört, vom ersten April bis Ende Oktober an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.
Wie ihr dort hinkommt?
Der Park liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, dem Kaldenkirchener Grenzwald. Parken könnt vor dem etwa 100 m entfernten Waldrestaurant Haus Galgenvenn an der Knorrstraße 77. Übrigens ist das Restaurant der perfekte Ort für eine kleine Stärkung. Von dort aus ist der Weg zur Farm auch gut ausgeschildert.
Fotos: Sequoiafarm e.V.