Ein Sommertag am Niederrhein

16.05.2024

Her mit dem schönen Wetter und den tollen Freizeitmöglichkeiten am Niederrhein! Und davon gibt es jede Menge in den Kreisen Viersen, Kleve, Wesel und Heinsberg, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden. Was ich mir für den Sommer vorgenommen habe und welche Abkühlung ich euch empfehlen würde, verrate ich euch heute.

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Südseefeeling im Freizeitzentrum Xanten

Los geht es mit ein bisschen Karibikflair mitten am Niederrhein und den findet ihr im Freizeitzentrum Xanten mit der Xantener Nord- und Südsee und einzigartigen Wassersport- und Freizeitmöglichkeiten. Vor knapp drei Jahren war ich das erste Mal hier und war direkt von dem breiten Angebot und der wunderschönen Kulisse angetan. Langeweile ist hier fehl am Platz und ihr könnt euch prima den ganzen Tag hier aufhalten.

Das Herzstück ist das Strandbad mit einer schönen Liegewiese und einem barrierefreien Naturbad mit einem geschütztem Schwimmbereich. Das Naturbad ist Teil des Gesundheitstourismus und wird ergänzt von verschiedenen Kneipp-Gesundheitsstationen wie etwa einen Wassergarten mit Heilpflanzen und unterschiedlichen Bewegungsmodulen am Wasser mit Wackelsteg, Kletternetz & Co..

Wenn es etwas mehr Action sein darf, solltet ihr dem schwimmenden Wasserspielplatz Wibits Sports-Park in der Xantener Südsee einen Besuch abstatten. Der Parcour misst 44 x 25 Meter, bietet Platz für über 60 Personen und besteht aus einzelnen Spielmodulen mit Klettertürmen, Rutschen, Trampoline, Wackelbrücken & Co. – der perfekte Wasserspaß für Groß & Klein. Oder wie wäre es mit einer Runde Wasserski oder Wakeboard in der angrenzenden Anlage. Vorkenntnisse braucht man hier nicht. In der Hauptsaison gibt es sogar jeden Donnerstag einen Wasserski-Einsteigerkurs.

Auch der Hafen Xanten bietet jede Menge Abwechslung mit zahlreichen Tretbooten, die darauf warten zu einer kleinen Runde durch das Hafenbecken ausgeführt zu werden. Meine Tretbootwahl fiel damals auf den grünen Drachen „Draxi“, aber auch der weiße Schwan und der pinke Flamingo sind ganz hübsch. Mein Highlight am Hafen ist aber das Adventure Golf – Minigolf 2.0 – mit 18 naturnah gestalteten Bahnen, wie beim „richtigen“ Golf, direkt neben dem Restaurant Plaza del Mar. Wenn ihr also Hunger bekommt, könnt ihr es euch hier ebenfalls gut gehen lassen und neben Snacks, Salaten, Hauptgerichten, auch Kuchen, Eis, Cocktails und vieles mehr genießen.

Geschichte erleben im Niederrheinischen Freilichtmuseum

Mein nächster Tipp für euch ist einer meiner Lieblingsplätze – das Niederrheinische Freilichtmuseum in Grefrath. Das Museumsgelände rund um die Dorenburg kenne ich seit meiner Kindheit. Hier wird nicht nur Kultur und Geschichte erlebbar gemacht, sondern es finden auch das ganze Jahr über tolle Veranstaltungen und spannende Workshops statt.

Auf dem ganzen Gelände gibt es viele historische Hofanlangen und Werkstätten zu entdecken, wie etwa ein Sägewerk aus Hinsbeck, eine Kornbrennerei aus Straelen und die Miertzkatze, ein Häuschen von einer Arbeiterfamilie, in dem das Thema Armut auf dem Land aufgegriffen wird. Auch auf Tiere werdet ihr treffen. Kaltblutpferde, zwei Esel, Enten, Gänse und Pfauen wohnen auf dem Gelände und auch Bienen haben hier sogar ihr eigenes Häuschen inklusive Imkerbetreuung.

Im museumseignen Tante-Emma-Laden könnt ihr euch zwischendurch stärken oder im Pannekookehuus einkehren – beides befindet sich auf dem Museumsgelände. Auch wenn ihr kein Besucher des Freileichtmuseums seid, könnt ihr über einen separaten Eingang die zahlreichen süßen und herzhaften Pfannkuchen-Varianten genießen.

Sollten die Temperaturen weiter steigen, gibt es einen Geheimtipp, der angenehm klimatisiert ist – das Spielzeugmuseum. Ich war bei meinem letzten Besuch mehr als begeistert, wie viele alte Spielzeuge mich an meine eigene Kindheit erinnert haben. Und vor ein paar Jahren wurde das Museum sogar neugestaltet und in verschiedene Bereiche des Spiels aufgeteilt – Glücks-, Rollen-, Wettkampfspiele und noch vieles mehr. So befinden sich neben altem auch neueres Spielzeug.

Aktuell gibt es auch noch bis zum 8. Januar die Ausstellung „Tatü Tata! Spielzeug im Einsatz“. In dieser geht es darum, dass Kinder in verschiedene Rollen wie z.B. Polizist oder Feuerwehrmann schlüpfen, um spielerisch die Welt der Erwachsenen nachzuahmen.

Geöffnet ist das Freilichtmuseum täglich außer montags von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr und von November bis März von 10 bis 16 Uhr.

Erstklassiges Essen trifft Minigolf in der Tüschenbroicher Mühle

Bei meinem nächsten Tipp schlagen nicht nur Gourmet-Herzen höher, sondern auch alle, die die perfekte niederrheinische Kulisse suchen und sich über Freizeitmöglichkeiten vom Minigolf über Boot fahren bis hin zum Premiumwanderweg freuen. Die Rede ist von der Tüschenbroicher Mühle in Wegberg. Eingebettet in einem europäischen Vogelschutzgebiet und am Südtor des Naturpark Schwalm-Nette gelegen, kann dieser besondere Ort auf eine 1.000-jährige Geschichte zurückblicken.

Wenn ihr zunächst im Restaurant einkehren wollt, empfehle ich euch einen Platz direkt auf der Terrasse am Wasser. Von hier aus habt ihr einen wunderbaren Blick auf den großen Weiher mit dem Schloss Tüschenbroich als traumhafte Kulisse. Das Restaurant wird übrigens seit 2000 von Jörg Krapoll geleitet und befindet sich direkt neben einer alten, stillgelegten Kornmühle aus dem 14. Jahrhundert, die aufwändig restauriert wurde. Bzgl. Essen stehen euch gleich zwei verschiedene Karten zur Auswahl. Auf einer kleinen Gartenkarte draußen finden Wanderer und Radfahrer alles, was das Ausflüglerherz begehrt – und das vom großen gemischten Salat mit pikant gebratenen Putenbruststreifen bis hin zur obligatorischen Currywurst mit Pommes. Aber auch verwöhnte Gourmets kommen hier garantiert auf ihre Kosten und können sich zum Beispiel a la carte für ein 5-Gang-Menü oder zum Beispiel für die beliebte Tüschenbroicher Forelle, die hier frisch gefangen wird, entscheiden.

Danach tut etwas Bewegung gut und die könnt ihr u.a. bei einer Partie Minigolf gleich daneben haben. Die 18-Loch-Anlage ist bei gutem Wetter von Dienstag bis Freitag von 10 Uhr bis 17 Uhr und Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Alternativ könnt ihr euch eins der bunten Ruderboote schnappen und auf dem Schlossteich eine Runde drehen. 30 Minuten pro Boot für bis zu vier Personen kosten fünf Euro, eine Runde Minigolf kostet für Erwachsene 4,50 Euro und für Kinder bis 14 Jahren 2,50 Euro.

Habt ihr danach noch mehr Lust auf Bewegung, dann könnt ihr den drei Kilometer langen Premium-Spazierwanderweg „Tüschenbroicher Runde“ des Naturpark Schwalm-Nette nutzen. Ihr startet am Schloss und passiert die anderen Weiher samt Angelpark in Richtung Ölmühle, die heute von einem Künstlerehepaar bewohnt wird. Sonntags steht das Atelier übrigens für Besucher offen. Dann seid ihr auch schon im geschichtsträchtigen und märchenhaften Tüschenbroicher Wald.

Paddeln auf der Niers im Kreis Kleve

Etwas, was ich mit Sicherheit in diesem Sommer nochmal machen werde, ist das Paddeln auf der Niers. Das hat mir damals bei Freizeit Hammans in Viersen-Süchteln so viel Spaß gemacht und kann man an verschiedenen Standorten am Niederrhein machen. Ein paar davon sind im Kreis Kleve bei Freizeit Schwarz in Weeze und bei den freizeitexperten.de in Geldern, ein Zusammenschluss der Firmen Niederrhein Kanu und Kesseler Bootsverleih. Hier habt ihr die Wahl zwischen einer kurzen Schnuppertour von etwa vier Kilometern bis zu einer Tagestour von 28 Kilometern, aber auch viele andere kombinierbare Touren.

Am lustigsten ist eine Paddeltour übrigens mit der ganzen Familie, mit Freunden oder Arbeitskollegen. Idealerweise lässt sich diese dann mit einer anschließenden Planwagenfahrt, einem Grillabend oder einer Fahrradtour verbinden. Die eigenen Fahrräder oder Leihräder werden dann zum Zielpunkt gebracht und ihr müsst euch um nichts kümmern. Leihen könnt ihr euch Kanus, Paddelboote & Co. (Zweier und Dreier) sowie Schlauchboote für sechs bis 15 Personen. Folgende Start- und Zielorte stehen euch zur Verfügung: Geldern, Wetten, Kevelaer, Weeze-Schloss Wissen, Weeze, Goch-Kalbecker Forst, Goch und Goch-Kessel. Und keine Sorge, bevor ihr auf die Niers losgelassen werdet, bekommt ihr eine kleine Einweisung in die richtige Paddeltechnik und Infos zum Streckenverlauf.

Was ich bei meiner ersten Paddeltour so genossen habe, war übrigens die Natur und die Landschaft von einer anderen Perspektive zu erleben und die Tiere auf und am Wasser zu beobachten – Entschleunigung pur! Das hat man heute einfach viel zu selten.

Habt ihr übrigens gewusst, dass die Niers über 100 Kilometer lang ist und von ihrer Quelle in Kuckum bis zur Mündung in die Maas bei Gennep in den Niederlanden reicht? Und als Familienfluss ideal für Anfänger und Fortgeschrittene ist? Also... worauf wartet ihr noch.