Mein Shopping-Tipp: Die Kornbrennerei Hartges

24.01.2020

Wer auf der Suche nach einem besonderen regionalen Geschenk, einem urigen Schnäpperken (= niederrheinisch für wohlbekömmliches, alkoholisches Getränk) oder einem edlen Tropfen Wein ist, der ist bei der Kornbrennerei Hartges in Schwalmtal definitiv richtig! Vor ein paar Jahren habe ich das Traditionsunternehmen erst selbst entdeckt, als ich nach Waldniel gezogen bin und kaufe seitdem bei den Schwestern Marlies Mentken und Hildegard Reinhardt regelmäßig Liköre & Co. ein, die ich euch sehr gerne verschenke. Höchste Zeit also, euch meinen persönlichen Geheimtipp einmal näher vorzustellen...

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Als ich den Laden betrete, bin ich, wie immer, von dem riesigen Sortiment schlichtweg begeistert und und schaue mich erstmal in Ruhe um. Eine große Auswahl an Spirituosen und Weine aus aller Welt, über 50 eigene Produkte wie Liköre, Kräuterbitter, Korn oder Gin sowie eigene Essige, Öle, Dips und ergänzende Feinkost – Marlies Mentken und Hildegard Reinhardt haben hier ein echtes Schlaraffenland für Genießer geschaffen.

Daher freue ich mich sehr, dass ich heute sogar eine kleine, private Führung mit einem kleinen Blick hinter die Kulissen bekomme. Und hier starten wir auch direkt. Ich bin schon ganz gespannt, wo die eigenen Produkte hergestellt, abgefüllt und gelagert werden. „Wir gehen als erstes zu unserem neuen Herzstück – unserer kupferfarbenen Destillieranlage, die wir 2014 ganz neu angeschafft haben. Hier destillieren wir gerade eines unserer persönlichen Lieblingsprodukte – unsere Walnuss Spirituose auf Kornbasis mit einem feinen, nussigen Geschmack“, erklärt mir Marlies Mentken. „Ja, der ist auch mein Favorit, dicht gefolgt von unserem Kakaolikör mit Nuss“, fügt Hildegard Reinhardt hinzu. Ich bin gerade übrigens ein Fan von der „Schwalmfee“ – einem Likör, den die Schwestern erst im letzten Jahr anlässlich des 50. Geburtstags der Gemeinde Schwalmtal auf den Markt gebracht haben. Duftende Kräuter wie Waldmeister, Kamille und Minze in Kombination mit saftigen Äpfeln machen diesen Kräuterlikör zu einem echten Highlight, den man auch perfekt verschenken kann. Gleich um die Ecke wird die „Schwalmfee“ gerade von Jürgen Meyer, der schon seit über 40 Jahren bei der Kornbrennerei arbeitet, abgefüllt und etikettiert. Spannend zu sehen, wie so ein Produkt für den Verkauf noch per Hand vorbereitet wird.

Unser nächster Stopp ist das offene Branntweinlager – ein Lagerraum mit riesigen Behältern und Holzfässern, in denen u.a. der Jahrgangskorn ruht. „Ein sehr milder Korn, den man aktuell bei uns im Laden kaufen kann und mindestens drei Jahre alt ist. Nächstes Jahr kommt dann endlich unser 10-jähriger Jahrgangskorn in den Verkauf“, freuen sich die Schwestern, deren Tradition sehr am Herzen liegt.

 

Familienunternehmen seit 1776

„Wir sind stolz, unser Familienunternehmen weiterzuführen. Neue Produkte zu entwickeln, wie bald ein Gin mit Orange, und natürlich auch alte Produkte zu bewahren, wie z.B. der „L’estomac“, ein preisgekrönter Magenbitter nach einem alten Rezept des Kaldenkirchener Dr. med. Schrömbgens aus dem Jahr 1890, macht wahnsinnig viel Spaß“, ergänzen die Schwestern. Erstmals Erwähnung findet die Kornbrennerei Hartges übrigens 1776, das war die Zeit von Kaiser Friedrich Wilhelm von Preussen. Wie viele niederrheinische Brennereien gehörte sie auch zu den landwirtschaftlichen Kornbrennereien – die Produktion des Kornbrandes war Bestandteile eines Kreislaufes, in dem alle Hauptbestandteile wieder vor Ort eingesetzt wurden: Das Getreide wurde auf den eigenen Feldern angebaut, die bei der Destillation abfallende Schlempe wurde als Futter in der eigenen Viehhaltung eingesetzt und der anfallende Mist ging als Dünger wieder auf die Felder. „Was am Anfang als Nebenerwerb zur Landwirtschaft dienen sollte, weitete sich soweit aus, dass unser guter Hartges Korn, Kräuterbitter und Aufgesetzte, bereits um 1820, in Korbflaschen abgefüllt und mit Pferdekutschen in einem Umkreis von etwa 30 Kilometer ausgeliefert wurden“, fügt Hildegard Reinhardt hinzu.

 

Regionale Geschenkideen

„Im Laufe der Jahre hat sich unser Sortiment immer weiter vergrößert und auch die Kunden kommen mittlerweile von weit her“, ergänzt Marlies Mentken. Auf dem Weg zurück in den Laden fallen mir im Augenwinkel in einem Lagerregal die kleinen süßen Miniaturflaschen auf. „Die erstrahlen aktuell im neuen Layout und haben eine neue Flaschenform. Momentan erhältlich als Rhabarber, Apfel, Peach, Karamell (Kleine Strolche), Cassis und natürlich die Klassiker Schwalmtaler und Schwalmfee“, erklärt mir Marlies Mentken weiter. „Die Kleinen werden auch gerne verschenkt und passend dazu haben wir im Laden so kleine Happy Birthday-Metallboxen, in die drei kleine Miniaturfläschchen reinpassen.“ Das muss ich mir merken – eine süße, regionale Geschenkidee. „Wir stellen für unsere Kunden aber auch Geschenkkartons und  -körbe individuell zusammen. Aktuell haben wir einen schönen Männerkorb ausgestellt, der mit einem Pittermänn (= würzigreiner, uriger Kräuterbitter), einer Leberwurst im Glas, einer Zigarre aus Schokolade gefüllt mit Nougat und einem Flaschenöffner aus Schokolade gefüllt ist“, ergänzt Hildegard Reinhardt.

 

Vielfalt zum Probieren

Bei der Zusammenstellung eines individuellen Geschenkkorbes hat man dann die Qual der Wahl, denn das Sortiment ist, wie schon oben angedeutet, immens: Markenspirituosen wie Aquavit, Armangnac, Brandy, Cognac, Brantwein, Cachaca, Calvados, Genever, Gin, Grappa, Korn, Likör, Kräuterbitter, Obstbrände, Ouzo, Raki, Sherry, Sirup, Slivovitz, Steinhäger, Wacholder, Wermuth, Weinbrand, Whisky und Wodka treffen auf eigene, regionale Spezialitäten wie der „Schwalmtaler“, ein Kirschlikör mit einem Hauch von Mandel, der „Waldnieler Weizenkorn“ oder der kräftige Kräuterschnaps „Mühlenteufel“ mit 55 Umdrehungen. Die perfekte Ergänzung: Eigene Essige, Öle und Dips. „Vor acht Jahren haben wir mit zwei Essigsorten angefangen, mittlerweile haben wir das Sortiment stark ausgebaut“, erklärt mir Marlies Mentken. „Ein kleiner Tipp: Unsere Himbeer- oder Erdbeer-Essige passen perfekt zu Schafskäse und der Dattelessig ist ideal zu Vanille-Eis mit Erdbeeren oder Tomate-Mozzarella“. Hört sich schon super an – das muss ich unbedingt mal testen!  Wer übrigens direkt vor Ort einer der zahlreichen Liköre & Co. einmal probieren möchte, kann dies an einer kleinen Theke tun. Marlies Mentken und Hildegard Reinhardt beraten hier gerne ausführlich und geben auch gerne weitere Tipps: „Unsere Renner zu Weihnachten waren übrigens der Champagner-Trüffel-Sahnelikör, der Gewürzlikör „Goldwasser“ mit echtem Blattgold und auch die „Alte Marille“ von der Fein-Brennerei Prinz“.“ Genau die letztgenannte habe ich sogar selber von einer lieben Nachbarin und Freundin zu Weihnachten geschenkt bekommen. In Kürze wird er getestet!

 

Gut zu wissen

Wenn ihr auch gerne mal einen Blick hinter die Kulissen einer Kornbrennerei werfen wollt, dann meldet euch für einen Destillationskurs an – die nächsten Termine findet ihr auf der Homepage der Kornbrennerei. Oder ihr nutzt den Tag der offenen Brennerei im November. Mehr hierzu erfahrt ihr in einem meiner nächsten Winter-Blogbeiträge.

Ihr plant eine Party oder ein Event? Hier unterstützt euch die Kornbrennerei gerne mit Komissionsware, Verleih von Gläsern, Glühweinkessel und vieles mehr – natürlich inklusive Lieferung.

Geöffnet ist die Kornbrennerei Donnerstag und Freitag von 9 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung.

Weitere Infos bekommt ihr hier:

https://niederrhein-tourismus.de/auszeit/hartges-kornbrennerei-gmbh-cokg