Neues von der Golfanlage Haus Bey: Von E-Ladesäulen bis zu Wohnmobilstellplätzen

15.05.2024

Fast drei Jahre ist es schon wieder her, dass ich zu Besuch auf der Golfanlage Haus Bey in Nettetal-Hinsbeck war. Seitdem hat sich einiges getan… die Themen Nachhaltigkeit und Natur waren hier schon immer präsent, das Ganze wurde jetzt noch weiter ausgebaut und auch touristisch gibt es Neues zu berichten. Neben E-Ladesäulen gibt es jetzt einen Trinkbrunnen für Wanderer und Golfer, Stellplätze für Wohnmobile, eine Tourist-Info und gleich drei Mähroboterinnen fangen den immer noch andauernden Fachkräftemangel auf.

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Geschäftsführerin Isabel Otto-Duck kenne ich beruflich schon sehr lange und freue mich sehr, sie heute widerzusehen. Gleichzeitig bin ich auch sehr gespannt, was sich hier alles verändert hat. Am Niederrhein ist das Konzept der Golfanlage echt fortschrittlich und besonders. Isabel und ihr Team wollen die Golfanlage etwas entstauben und verjüngen, was natürlich besonders bei den jüngeren Mitgliedern gut ankommt. Golf soll nicht elitär und unnahbar, sondern für jeden, der Interesse amGolfsport hat, zugänglich sein.

Golf für Jedermann

Ideal dafür ist dafür auch der 6-Lochplatz. Hier könnt ihr ohne Handicap und Clubmitgliedschaft nach einer Einweisung beim Golfprofessional eure Golferqualitäten testen. So könnt ihr ganz einfach zu günstigen Konditionen ausprobieren, ob ihr beim Golfsport bleiben möchtet.

Steht ihr noch ganz am Anfang empfehle ich euch den Schnuppergolfkurs. Ihr werdet von einem erfahrenen PGA Golfpro betreut und erhaltet erste Einblicke in den Golfsport. Rund 2,5 Stunden habt ihr die Möglichkeit, Golf zu spielen. Das Ganze kostet nur 29 Euro pro Person und die Gruppe ist auf maximal acht Personen begrenzt.

Braucht ihr danach Trainerstunden, wollt die Platzerlaubnis machen oder entscheidet ihr euch dann für eine Mitgliedschaft berät euch Isabel und ihr Team gerne.

Öffentliche E-Ladesäulen

Aber zurück zu den neuen Highlights auf der Golfanlage. Wir beginnen unseren kleinen Rundgang am Zugang zur Golfanlage und dem Restaurant. Hier auf dem Parkplatz gibt es ab sofort sieben technagon-Ladesäulen, die sogar optisch einiges her machen. Dazu gibt es sogar eine Säule mit einem 46 Zoll Display, das u.a. das aktuelle Wetter anzeigt. „Das sind die ersten öffentlichen Ladesäulen, die nicht von der Stadt oder den Stadtwerken betrieben werden. Bei der Umsetzung hatten wir das familiäre Unternehmen KL Energie aus Nettetal an unserer Seite, die uns von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme begleitet haben“, erklärt mir Isabel.

Das Besondere ist, dass man die E-Säulen nicht nur mit den gängigen Ladekarten nutzen kann, sondern auch u.a. mit seiner Kreditkarte oder etwa ApplePay zahlen kann. Das macht das Bezahlen unkompliziert. Darüber hinaus wird 100 % Ökostrom genutzt und die Ladesäulen selbst sind made in Germany – ein tolles, nachhaltiges Projekt mit Mehrwert. Und wenn jemand mal sein Ladekabel vergessen hat, kann man sich das übrigens im Golfshop leihen.

Drei Wohnmobilstellplätze

Aber es gibt noch mehr zu sehen und wir gehen weiter in Richtung der anderen Parkplätze. Dort befinden sich in der hintersten Reihe, die etwas ruhiger liegt, drei Wohnmobilstellplätze. „Wir haben ja hier in der Ecke das Problem, dass es keine Hotels gibt und da das Thema Wohnmobile seit Corona immer mehr Anklang findet, haben wir uns entschieden, auch bei uns so eine Möglichkeit zu bieten“, erzählt mir Isabel. Und da wir vom Niederrhein so begeistert sind, freuen wir uns dadurch die Region etwas mehr promoten zu können.“ In diesem und im nächsten Jahr sollen über eine Million neue Wohnmobile zugelassen werden. Golfer dürfen die Stellplätze übrigens kostenlos nutzen und Camper gegen eine kleine Gebühr. Die Nutzung der sanitären Anlagen wie Dusche und Toilette ist dabei inklusive und auch ein Stromanschluss ist verfügbar.

Gerade ist auch ein Wohnmobil vor Ort und Isabel verrät mir, dass das Golferpaar von einem Partnerclub aus Kiel stammen, gerade aus England gekommen sind und in Nettetal nen Stopp eingelegt haben.

Zusätzlich ist die Golfanlage jetzt auch Touristeninfo der Stadt Nettetal mit natürlich deutlich attraktiveren Öffnungszeiten. Hier bekommt ihr alle wichtigen Infos und Material zum Mitnehmen  von der Wander- bis zur Radtourkarte.

Wer ist Helmine?

Ganz in der Nähe betreten wir dann die Golfanlage. Hier will mir Isabel noch drei neue MitarbeiterInnen vorstellen – Helmine, Heldegard und Helsebel. Das sind drei Mähroboterinnen von der Firma Husqvarna (das ist wirklich eine weibliche Serie), die seit kurzem im Einsatz sind und u.a. Head-Greenkeeper Marc Berger bei der täglichen Arbeit unterstützen.

 „Wir hatten nicht nur extreme Probleme mit Fachkräftemangel, sondern sparen durch die drei Damen auch 90 Euro Diesel die Woche. Sie fahren 24/7 und töten keine Igel, wie man das ja oft bei Rasenrobotern moniert, wenn dieses auch nachts fahren“, erklärt mir Isabel auf dem Weg zu Helmine. Die Golfanlage gehört sogar zu den ersten acht Clubs, die von den Mähroboterinnen profitieren dürfen. Helmine wirkt übrigens, meiner Meinung nach, wie ein Transformer, der sich jeden Augenblick verwandelt und über den Rasen läuft. Schon beeindruckend und vor allen Dingen auch mega effektiv.

Verantwortung für die Natur

Als ich mir die Anlage so anschaue, fällt mir auf, dass es überall Bereiche gibt, die nicht gemäht sind. „Das sind alles Rückzugsorte für Insekten und Tiere, die sich hier heimisch fühlen“, fügt Isabel hinzu. „Auch die Bewässerung findet noch per Hand statt. Wir tun alles, um ökologisch gut dazustehen“. So viel Einsatz für die Natur und so viel Rücksichtnahme habe ich bislang bei keinem Golfclub gesehen oder davon gehört.

„Wir haben über 72 Hektar Fläche und tragen eine entsprechende Verantwortung“, ergänzt Isabel weiter. „Schon seit 2017 setzen wir keine chemischen Mittel mehr ein und sind uns der Verpflichtung der Natur und des Grundwassers sehr bewusst. Zusätzlich beheimaten wir mehrere Bienenvölker und haben erst kürzlich unsere Blumenwiesen mit einheimischen Blumen noch erweitert. Auch Streuobstwiesen gehören schon seit Jahren zu unserem Verständnis für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur.“ Und dieser Einsatz wird regelmäßig mit der Goldmedaille des vom Deutschen Golf Verband initiierten Umweltprogramms „Golf und Natur“ belohnt.

Neue & zukünftige Projekte

Im Herbst kommt sogar ein Wildacker hinzu, der auf einer nicht bespielten Fläche entsteht und eine Heimat für Rehe & Co. bietet. „Wir denken immer weiter und lassen uns etwas Neues einfallen“, bestätigt Isabel auf dem Weg zum letzten Projekt, dass sie mir zeigen möchte. Wir befinden uns am ersten Abschlag direkt in der Nähe des Bienenschaukastens (die Golfanlage hat nämlich auch ihren eigenen Honig) und hier sind Bänke aufgestellt und ein Wasserspender errichtet. Dass soll nicht nur die Aufenthaltsqualität der MitgliederInnen erhöhen, sondern auch die der SpaziergängerInnen, denn genau hier führt auch ein öffentlicher Wanderweg entlang.

„Mit dem Wasserspender möchten wir ebenfalls einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten und Einweggetränkeverpackungen vermeiden helfen. Wir sehen jedes einzelne Projekt als Auftrag, der Natur etwas zurückzugeben“, betont Isabel. Und genau davon, sollten wir uns alle eine dicke Scheibe abschneiden.