
Besondere Wanderrouten – Teil 22: Apfelblütenwanderung durch die Huverheide in Tönisvorst
Heute gibt es gleich zwei Dinge zu feiern: Heute ist mein 300. Blogbeitrag und ich habe es noch nie geschafft, durch die Huverheide in Tönisvorst zur Apfelblütenzeit zu wandern – heute ist endlich meine Premiere. Auf fünf Kilometern führt der Rundweg zwischen den beiden Ortsteilen St. Tönis und Vorst durch Apfelplantagen, die sich gerade in ihrer vollen Blütenpracht zeigen. Am Sonntag, den 27. April 2025, findet auf der gleichen Strecke der Apfelblütenlauf zugunsten der Medikamentenhilfswerk action medeor e.V. statt. Alle Details findet ihr, wenn ihr weiterlest…
Habt ihr gewusst, dass Tönisvorst auch die „Apfelstadt am Niederrhein“ genannt wird?
Und das völlig zu Recht! Mit rund 400.000 Apfelbäumen, die jährlich bis zu 40 Millionen Äpfel liefern, spielt die kleine Stadt eine große Rolle in der Region. Besonders stolz ist man hier auf den roten Königsapfel – eine Sorte, die man nicht beißt, sondern trinkt: ausschließlich als Saft erhältlich, überrascht er mit seinem süß-kräftigen Geschmack und ist ein echter Geheimtipp für alle Apfelliebhaber.
Doch Tönisvorst hat noch mehr zu bieten: Ihr könnt nicht nur Äpfel genießen, sondern auch wunderbar auf den Wirtschaftswegen entlang durch die Apfelplantangen wandern oder auch per Rad die Apfelstadt erkunden. Zur Blütezeit zeigt sich die Apfelstadt von ihrer schönsten Seite, dann verwandeln sich die Plantagen in der Huverheide in ein wahres Meer aus weißen und rosa Blüten.
Start: Huverheide
Mein Fotograf und ich starten an der Huverheide/Ecke St. Töniser Straße, etwa Höhe Hausnummer 27, hier im Umfeld der St. Töniser Straße könnt ihr auch seitlich in den Buchten parken.
Der Weg führt uns zunächst durch ein Stückchen Wald und von Weitem sehen wir schon die ersten Apfelplantagen. Nach etwa 750 Metern erreichen wir eine Weggabelung und wir sind schon mittendrin in der Apfelplantagen-Kulisse.
Der Koitzhof
Hier folgen wir dem Weg leicht rechts bis zur nächsten Gabelung bis wir die nächste Abzweigung direkt eine kleine Schafsherde und den Koitzhof erreichen. Der Hof mit seinen schönen Giebelfronten und Backsteintorhaus wurde 1731 errichtet und gilt als ein besonders gut erhaltenes Beispiel eines niederdeutschen Bauernhauses. Auch die ehemalige Bürgermeisterei war hier untergebracht.
Apfelblütenmeer
Bevor wir uns wieder leicht rechts halten, muss ich kurz die Schafe begrüßen, die in einer wunderschönen Kulisse mit Bäumen voller Blüten stehen. Aber auch unsere Kulisse wird noch schöner und wir befinden uns mitten einer Apfelbaumplantage. Die kleinen Apfelbäume sind akkurat aufgereiht und tragen zu Beginn der Reihe oft ein Schild, was man hier bald ernten kann wie z.B. Elstar und Boskoop.
Ich kann mich gar nicht satt gucken an den kleinen Bäumchen, die aktuell ihr schönstes Kleid zeigen – strahlend weiße und rosa Blüten, die auch noch unverschämt gut duften. Nach ein paar Metern sehe ich eine kleine, weiße Kapelle mit einer Bank, was den Weg zusätzlich verschönert.
Alles für ein Picknick
Mein nächstes Highlight lässt nicht lange auf sich warten – ein Selbstbedienungshäuschen vom Apfelparadies mit schönen Sitzmöglichkeiten für ein Picknick vor Ort. Als ich hineingehe, bin ich von der Auswahl begeistert. Es gibt nicht nur Äpfel, wie vermutet, sondern auch jede Menge andere Dinge wie: Diverse Brote wie das Fränkische Bauernbrot oder das Walnussbrot, Nussecken, Kirsch-Streuselkuchen und Marmorkuchen aus der hofeigenen Backstube, Apfelsaft und Fruchtaufstriche ebenfalls aus eigener Produktion, erfrischende Getränke wie eine Apfelschorle, Freiland-Eier, saisonale Früchte wie Erdbeeren, aber auch Heidelbeeren und Birnen und natürlich Äpfel (bei meinem Besuch waren die allergiker-geeignete Sorte Wellant und die zukunftsweisende, neue Apfelsorte Suri verfügbar).
Geöffnet ist der SB-Automat von Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr und Samstag und Sonntag von 9 bis 22 Uhr. Zahlen kann man einfach bar oder via EC-Karte, alles ist erklärt und sehr unkompliziert. Fällt der Einkauf was größer aus, gibt es auch Tragetaschen. Natürlich nehme ich auch etwas mit und entscheide mich für das Bauernbrot für den nächsten Morgen zum Frühstück. Es passt noch genau in meinen Rucksack und ich bin bereit, weiterzuwandern, aber hier gibt es tatsächlich auch einen Schmecklecker-Eis-Automaten.
Schmecklecker-Eis to go
Das wahrscheinlich leckerste, handgemachte Eis vom Niederrhein haben die Geschwister Ann-Kathrin und Jan-Niklas entwickelt, die ich auch schon bei einem Event bei der Obstkelterei van Nahmen kennenlernen durfte. Die Misson der beiden gelernten Köche: Den Niederrhein in einen Becher zu bringen und das mit Zutaten, die von hiesigen Partnern stammen und unverkennbar mit dem Niederrhein in Verbindung stehen.
Das Ergebnis: Neben klassischem Milcheis und vegane Sorbets gibt es auch außergewöhnliche Kreationen. Der Automat hier ist mit Vanille, Schokolade, Weiße Schokolade mit Nuss, Weidenfeld Cookie, Milchreis, Apfel-Streusel, Stracciatella und Joghurt-Rhabarber bestückt. Der Löffel zum direkten Verzehr befindet sich im Deckel.
Das ist übrigens nicht der einzige Automat am Niederrhein, es gibt noch einige andere, die alle auf der Webseite vermerkt sind. Auch in Hofläden, wie dem Genholter Hof in Brüggen, bekommt ihr das Eis für den direkten Verzehr in einem praktischen 125 ml-Becher oder für zu Hause im familienfreundlichen 300 ml-Becher.
Achtung: Modellflugzeug
Unser Rundweg führt uns rechts weiter durch die Apfelplantagen und auch weites Feld tut sich dahinter auf. Nach einer kleinen Allee biegen wir rechts ab und passieren einen Modellflugplatz, der gerade gut besucht ist. An der nächsten Kreuzung gehen wir wieder rechts und nach einem weiten Feld durchqueren wir wieder eine Apfelplantage. Nach wenigen Metern erreichen wir wieder die Kreuzung mit den Schafen und dem Koitzhof und folgen dem Weg zurück zum Auto.
Nach der Apfelblüte
Diese Strecke lohnt sich übrigens nicht nur zur Apfelblüte – sie ist das ganze Jahr über ein Erlebnis. Wenn die Millionen von Blüten verblüht sind, wachsen die kleinen Äpfel heran. Ihr könnt förmlich beobachten, wie sie mit jeder Tour durch die Natur größer werden. Doch besonders im Spätsommer und Herbst wird es dann richtig verführerisch: Die reifen, rotwangigen Äpfel scheinen förmlich nach einer Kostprobe zu rufen.
Traumhafte Apfelblüte
Save the date: Apfelblütenlauf am 27. April 2025
Markiert euch den Sonntag, den 27. April 2025, im Kalender – denn dann geht der 9. Apfelblütenlauf durch die Huverheide in Tönisvorst an den Start. Egal ob 5 km, der 10 km-NEW-Lauf oder die 21 km-Strecke – es gibt für jeden die passende Herausforderung.
Laufen für den guten Zweck: Der Apfelblütenlauf unterstützt seit Jahren das Medikamentenhilfswerk action medeor e.V.. Auch in diesem Jahr geht der gesamte Erlös an diese wichtige Organisation, die weltweit in der Medikamenten- und Katastrophenhilfe tätig ist.
action medeor ist seit über 60 Jahren als „Notapotheke der Welt“ bekannt. Was 1963 durch den Vorster Hausarzt Ernst Boekels begann, ist heute eine unverzichtbare Einrichtung in der internationalen Hilfe. Nutzt also die Gelegenheit, beim Apfelblütenlauf dabei zu sein, etwas Gutes zu tun und action medeor e.V. zu unterstützen. Mein Fotograf läuft übrigens auch mit.