Besondere Wanderrouten – Teil 21: Naturwaldzelle Littard in Rheurdt

28.03.2025

Manchmal braucht es keine langen, anstrengenden Wanderungen, um richtig abzuschalten – ein kurzer Spaziergang durch unberührte Natur reicht vollkommen aus. Genau so eine Route habe ich heute für euch entdeckt: die Naturwaldzelle Littard in Rheurdt. Mit nur 3,4 Kilometern Länge lässt sich die Strecke entspannt in einer knappen Stunde bewältigen. Und dabei gibt es einiges zu entdecken: alte, wild gewachsene Bäume, glitzernde Wasserflächen und mit etwas Glück sogar seltene Vogelarten wie den Schwarzspecht oder den Eisvogel. Bereit?

Container

Start am Wanderparkplatz

Mein Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz an der Rayener Straße, der etwas versteckt mitten im Wald liegt. Schon als ich mit meinem Fotografen aus dem Auto steige, umfängt mich eine angenehme Stille – nur das Zwitschern der Vögel und das leise Rascheln der Blätter im Wind sind zu hören.

Ein Wanderschild weist darauf hin, dass es unterschiedlich lange Wege gibt, und so habt ihr die Möglichkeit, eure Route problemlos zu erweitern, die euch noch tiefer in den Staatsforst Rheurdt/Littard führen.

Unser Weg führt uns direkt auf den breiten Hauptweg vor uns, hinein in den Wald und folgen der Markierung A2. Der Boden ist weich, mit Laub und Moos bedeckt, und die Luft duftet nach feuchter Erde und Holz.

Beginn Naturwaldzelle

Nach ein paar hundert Metern erreichen wir den eigentlichen Beginn der Naturwaldzelle Littard, der auch durch ein Hinweisschild markiert wird. Das Besondere an einer Naturwaldzelle? Hier greift der Mensch nicht ein – der Wald darf sich selbst überlassen bleiben. Totholz bleibt liegen, neue Bäume sprießen ungeordnet aus dem Boden, und es entstehen über Jahrzehnte hinweg die typischen Strukturen eines echten Urwaldes.

Die magischen Littardkuhlen

Ohne abzubiegen, folge ich dem Weg tiefer in den Wald hinein. Dass wir immer noch richtig sind, erkennen wir an den A2-Markierungen an den Bäumen zwischendurch. Erst nach einer Weile wenden wir uns automatisch nach rechts.

Was mir auffällt: Überall sind Bäume soweit das Auge reicht, an vielen Baumstämmen ragt immer wieder Efeu und Moos empor und auch umgestürzte Bäume fügen sich perfekt in den Wald ein und rahmen diesen ein.

Am Ende des Weges gehen wir rechts, dann über eine kleine Brücke und vor uns liegen die Littardkuhlen. Nachdem wir wieder rechts gegangen sind, begleiten uns diese kleine Kette aus Wasserflächen auf dem weiteren Weg und blitzt immer wieder zwischen den Bäumen hervor.

Einkehr möglich

Wir folgen dem Weg weiter, bewundern die kleine Häuschen am Wasser und kommen am Restaurant Samannshof vorbei, das sich perfekt für eine kleine Rast eignet. Schräg gegenüber entdecken wir einen kleinen Steg und machen einen kurzen Abstecher. Ein paar Paddelboote befinden sich im Winterschlaf und ich kann erahnen, wie es hier im Frühjahr/Sommer aussehen wird.

Kleiner Glücksmoment

Ich bleibe kurz stehen, atme tief durch – und genau in diesem Moment huscht ein Eisvogel über das Wasser. Sein schillernd blau-orangenes Gefieder blitzt kurz im Sonnenlicht auf, dann ist er wieder verschwunden. Ein echter Glücksmoment, der zu schnell vorbei ist, um ihn auf der Kamera festzuhalten.

Übrigens befinden wir uns hier schon in Neukirchen-Vluyn und folgen dem asphaltierten Weg weiter.

Zurück zum Ausgangspunkt

Nach einer Weile entfernt sich der Pfad langsam wieder vom Wasser und wird schmaler. Ich biege an einem T-Stück halb links ab und spüre, dass ich mich langsam meinem Ausgangspunkt nähere.

Die letzte Wegstrecke führt nach rechts auf die Straße, von der wir eben gekommen sind. Schließlich kommen wir zurück zum Parkplatz – und obwohl wir gerade mal eine Stunde unterwegs waren, fühle ich mich, als hätte ich eine viel größere Wanderung gemacht.

Mein Fazit: Ein kleines Stück Wildnis am Niederrhein

Die Naturwaldzelle Littard ist ein echter Geheimtipp für alle, die eine kurze, aber eindrucksvolle Wanderung suchen. Hier gibt es keine lauten Straßen, keine hektischen Spaziergänger – nur Natur pur. Wer sich nach einer kleinen, entschleunigenden Auszeit sehnt, ist hier genau richtig.

Also, worauf wartet ihr? Packt eure Wanderschuhe ein und entdeckt dieses kleine Naturwunder selbst!