Frühling im Landhotel Voshövel – Von Nachhaltigkeit bis Kulinarik
2 x im Sommer und 2 x im Herbst habe ich das 4****S Landhotel Voshövel in Schermbeck schon für euch besucht – höchste Zeit, dass ich einen meiner Lieblingsorte am Niederrhein auch zu meiner Lieblingsjahreszeit Frühling besuche. Im Fokus steht dieses Mal das Thema Nachhaltigkeit, aber auch die Kulinarik und natürlich der beeindruckende Livingroom SPA. Was mich besonders fasziniert hat und was es mit den neuen, ausgefallenen Leihrädern auf sich hat? Das lest ihr hier…
Schon als wir auf den Parkplatz von dem 4****S Landhotel Voshövel in Schermbeck fahren, habe ich ein breites Grinsen im Gesicht. Nach vier Besuchen weiß ich nicht nur, was mich heute erwartet, sondern freue mich schon auf die neuen Dinge, die ich hier erleben und erfahren darf.
Wir sind ein paar Minuten zu früh und können den Empfangsbereich der Rezeption noch ein wenig genießen. Alles ist, wie immer, perfekt und harmonisch aufeinander abgestimmt, die ausgewählten Möbelstücke könnte ich so direkt mit nach Hause nehmen und frische Blumen bilden das perfekte i-Tüpfelchen.
Dann kommen auch schon Jana und Caroline vom Marketing auf uns zu und wir gehen direkt nach draußen. Denn es gibt einen ganz besonderen Bereich, den ich noch nicht gesehen habe. Um diesen Ort zu erreichen, der auch für die Gäste zugänglich ist, gehen wir einmal über den Parkplatz, biegen rechts ab in Richtung Ernst-August-Hütte und steuern nach links zunächst auf einen der Apfelbäume mit Infotafel zu.
Kooperation mit van Nahmen
„Im Jahr 2016 haben wir 15 Apfelbäume in Kooperation mit der befreundeten Obstkelterei van Nahmen aus Hamminkeln gepflanzt“, erzählt mir Jana. „Jeder Baum repräsentiert eine andere Sorte, was nicht nur zu einer vielfältigen Palette von Geschmacksrichtungen führt, sondern wir haben so auch die Möglichkeit, zu verschiedenen Zeitpunkten zu ernten.“
Die Infotafel verrät, welche Sorten hier gepflanzt wurden und mir fällt auf, dass es sich um ältere und in Vergessenheit geratene Sorten handelt. Auch meine Lieblingssorte die „Rote Sternrenette“ ist dabei. Erinnert ihr euch? Bekannt ist dieser auch als Weihnachtsapfel und besticht durch seine rote Schale. Aber auch Sorten wie der Dülmener Herbstrosenapfel oder der Kaiser Wilhelm sind dabei. Interessant klingt ebenso die Ananasrenette, die tatsächlich einen aromatischen Ananasgeschmack bereithält und der westfälische Gülderling, der erst Mitte Oktober geerntet wird.
Die Slowflower-Bewegung
Dann fällt mein Blick auf den Schnittblumengarten, der sich aktuell mit Tulpen & Co. in all seiner bunten Pracht zeigt. „Wir haben diesen Bereich im Herbst 2021 angelegt und unterstützen so auch die Slowflower-Bewegung“, betont Caroline. Was genau dahinter steckt, verrät auch hier eine große Infotafel, die direkt an einem Gewächshaus steht, ich verrate es euch aber auch.
Habt ihr euch schon mal Gedanken dazu gemacht, wo die Blumen angebaut wurden, die ihr zum Beispiel zum Geburtstag bekommt? Viele von uns achten darauf, woher unser Essen kommt und wie es hergestellt wurde; aber im Bereich Schnittblumen und Floristik gibt es ein großes Ungleichgewicht. Seien wir ehrlich, niemand wundert sich, dass es Rosen im Februar und Ranunkeln im Herbst gibt.
Slowflower ist ein Konzept gelebter Nachhaltigkeit, das erst durch die praktische Umsetzung an Bedeutung gewinnt. Es basiert auf einem harmonischen Zusammenspiel von Saisonalität, Regionalität und Nachhaltigkeit – die Grundlage des Slowflower-Anbaus.
Der Schnittblumen- und Kräutergarten
„Wir fühlen uns dadurch mehr als inspiriert und die Slowflower-Bewegung passt perfekt in unser Konzept rund um das Thema Nachhaltigkeit“, ergänzt Jana. „Da wir immer einen großen Bedarf an frischer Floristik u.a. auf unseren Tischen im Restaurant, einigen Zimmer und an der Rezeption haben, haben wir einen Schnittblumengarten anlegen, der die Abdeckung eines möglichst langen Zeitraumes ermöglicht, eine gute Haltbarkeit und auch die farbliche Abstimmung berücksichtigt.“
In den Hochbeeten entstehen so auf einer Fläche von ca. 120 qm ein bunter Mix aus Stauden, Sträuchern, Bäumen und einjährigen Blumen. Dass das Landhotel auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet und ausschließlich mit organischem Dünger arbeitet, versteht sich von selbst. „Unsere Floristin Gundi verarbeitet die Blumen & Co. nicht nur zu wundervollen Arrangements, sondern hegt und pflegt diese auch“, fügt Jana hinzu.
Vor dem prachtvollen Ergebnis stehen wir jetzt und ich bin einfach nur beeindruckt von diesem durchdachten Konzept. Direkt neben den Hochbeeten befindet sich der ebenso vielfältige Kräutergarten, der aktuell noch nicht seine ganze Vielfalt zeigt. Nur etwas Salbei und Minze gibt er schon her. Genutzt werden die Kräuter direkt in der Küche.
Alles bienen- und insektenfreundlich
Das schon erwähnte Gewächshaus dient übrigens auch als Veranstaltungsort für etwa Blumenkranzbindekurse und bietet auch einen kleinen Rückzugsort mitten in der Natur.
Auch Bienen und Insekten fühlen sich hier wohl. An der Blumenwiese wohnen einige Bienenvölker von einem befreundeten Imker aus Hamminkeln. „Der entstandene Honig befindet sich sogar, je nach Verfügbarkeit, auf unserem täglichen Frühstücksbuffet“, ergänzt Caroline. „Ein Insektenhotel darf hier natürlich auch nicht fehlen und wurde extra so gebaut, dass die Überwinterung möglichst vieler Insekten gewährleistet wird.“
Neue Bikes
Auch wenn ich mich nur schwer von dieser kleinen, bunten Idylle losreißen kann, geht es mit unserer kleinen Tour weiter, denn es gibt im Bereich Fahrradverleih jede Menge Zuwachs.
Und Jana und Caroline haben nicht zu viel versprochen: die Auswahl kann sich definitiv sehen lassen. Ich kannte von einem meiner Besuche nur die schon von mir ausgeführten, schlichten, aber eleganten Geero-Bikes, aber das ist noch nicht alles.
„Wir sind seit 2023 Mobilitypartner von ROSE und bieten zum Beispiel mit dem Gravelbike Backroad perfekte Abwechslung für die Straße und fürs Gelände, das Mayor Plus SUV ermöglicht elektrifizierte Power für mühelose Trails und ambitionierte Trail-Fahrer kommen etwa mit dem ROSE Ground Control auf ihre Kosten“, erklärt mir Caroline die Unterschiede.
Stylische Touren
Optisch fallen mir aber besonders die außergewöhnlichen Bikes von der Motorcross-Firma GasGas ins Auge. Und das nicht nur durch die rote Farbe, sondern durch den, sagen wir, radikalen Style. Der Allround-Cruiser hebt sich halt von der Masse ab. Besonders stylisch finde ich das E-Bike „Townie Go!“ mit seinen schönen geschwungenen Formen, einem cognacfarbenen Sattel und einer schicken dunkelgrünen Farbgebung.
„Neu ist auch, dass es mit unserem Max einen geschulten Guide gibt, den man für seine Radtour quasi buchen kann. Alternativ bekommen unsere Gäste zu jeder Tour einen Garmin®-Fahrradcomputer. Auf diesem sind bereits alle Touren gespeichert, sodass sie einfach und bequem losfahren können“, ergänzt Jana. Dann weiß ich auf jeden Fall, was ich bei meinem nächsten Besuch ausprobieren werde!
Zwischenstopp: Gläserne Bäckerei
Jetzt freue ich mich aber schon auf meinen Aufenthalt im Livingroom SPA, der mit einem Light Lunch beginnt. Ein Stück begleiten mich Jana und Caroline noch und erklären mir auf dem Weg nochmal mehr zu einem der Highlights hier – die gläserne Bäckerei.
In dem ein oder anderen Blogbeitrag habe ich ja schon mal erwähnt, dass meine Eltern eine Bäckerei hatten. Daher freue ich immer besonders, einen Blick in Backstuben werfen zu dürfen. Seit dem Sommer2022 kümmern sich hier zwei Mitarbeiter, darunter Bäckermeister Stefan Lewe, morgens, mittags und abends um frische Backwaren für die Gäste.
Hausgemacht neu gedacht
Die ursprüngliche Intention war, das Handwerk in der Restaurantküche so nachhaltig und autonom wie möglich in die Zukunft zu führen. Es wurde überlegt, welche Manufakturen am Voshövel entstehen könnten, um den Kerngedanken von „hausgemacht“ in der kulinarischen Erfahrung weiter zu betonen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Vision sind Backwaren, die von den Gästen vom Frühstück bis zum Abendessen genossen werden können.
So wurde die Idee einer gläsernen Bäckerei umgesetzt, in der heute traditionelle und hochwertige Brote, Brötchen, Croissants und mehr in Bio-Qualität hergestellt werden. Bäckermeister Stefan legt dabei besonderen Wert auf regionale, unbehandelte Zutaten mit kurzen Transportwegen. Der Sauerteig wird selbst hergestellt, Hefe wird vermieden, und es werden hauptsächlich alte Getreidesorten wie Emmer, Khorasan und Einkorn verwendet.
„Generell achtet unsere Küche auf regionale und nachhaltige Produkte. Bei uns besteht das Frühstück zu 80 % aus Bio-Produkten und die Eier kommen beispielsweise vom befreundeten Hof um die Ecke“, bestätigt Jana.
Ausgezeichnet
Aber das Landhotel verfolgt den Nachhaltigkeitsgedanken nicht nur in Bezug auf Lebensmittel und Blumen, verrät mir Jana weiter. „Im Juni 2023 sind wir mit der höchsten Stufe, Level 5, des Nachhaltigkeitslabels „GreenSign“ ausgezeichnet worden. „Das ist ein unabhängiges Label, das auch die gelebte soziale Verantwortung berücksichtigt. Diese Auszeichnung ist für uns und unsere MitarbeiterInnen ein großartiges Lob und eine Bestätigung dafür, dass unsere Aktionen und Maßnahmen der letzten Jahre in die richtige Richtung gehen.“ So viel Engagement ist echt beeindruckend!
Auf zum Light Lunch
Wir befinden uns immer noch neben der gläsernen Bäckerei und gleichzeitig im 150 Quadratmeter großen Livecooking-Frühstücksbuffet-Bereich. Hier kann der Gast nicht nur frühstücken, sondern auch von 13 bis 16.30 Uhr das Light Lunch genießen, auf das ich mich gleich sehr freue. Das Beste: Ich kann genau das, im Bademantel tun. Gesagt getan und gehe mich schnell umziehen. Schließlich ist es kurz vor 13 Uhr und ich bin bereit für erstklassige Kulinarik und anschließende Erholung im Living Room SPA
An der SPA-Rezeption bekomme ich alles, was ich brauche: einen kuscheligen Bademantel und eine grüne Wellnesstasche mit einem Handtuch und Slippern.
Dann geht es zurück in Richtung Light Lunch. Mein erster Weg führt mich zur Tee-Bar, die wirklich eine große Vielfalt bietet. Hier füllt man sich seine Lieblingssorte einfach selbst in einen Teebeutel. Dann geht es direkt zum Vorbereich der gläsernen Bäckerei. Meine Wahl fällt hier auf eine Scheibe Dinkelchen und Flotte Karotte, aber auch ein Blätterteig-Schmetterling darf als Nachtisch nicht fehlen.
Vitale Genuss-Küche
Probieren muss ich auch die glutenfreie und vegetarische Kürbis-Bowl, den veganen Couscous-Salat, etwas Feld- und Möhrensalat, Falafel mit Dipp und die Blumenkohl-Curry-Suppe, die im Livecooking-Bereich wartet. Was mir besonders gut gefällt – alles gibt es in kleinen Portionen oder man kann selbst die Menge bestimmen. So passt ganz am Ende noch ein kleines Stück Käsekuchen mit Himbeersoße und Obst.
Alles genießen durfte ich im wunderschönen, offenen und hellen Gartenhaus, dass sich abends zusammen mit der alten Scheune in das neue Pop-Up-Restaurant verwandelt, dass ich beim nächsten Mal wieder besuchen werde.
Nächster Halt: Livingroom SPA
Gut gesättigt, geht es weiter in den 4.000 Quadratmeter großen Livingroom SPA mit der großen Saunalandschaft – meinem absoluten Lieblingsort hier. Gerade ist es auch angenehm leer, weil die meisten Gäste das Light Lunch genießen. Deswegen gehe ich schnurstracks in die Panorama-Sauna mit 80 Grad und anschließend in die neue Erdsalz-Sauna, die zylinderförmig mitten in den Wall des Gartens eingelassen ist. Besonders im Inneren bietet diese Sauna ebenfalls einige Highlights: Ein sanfter Farbwechsel, der eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist hat, sowie eine Rückwand, die mit warmen Salzstein-Fließen verkleidet ist.
Zwischendurch nutze ich die ersten warmen Sonnenstrahlen und lege mich auf einer der Liegen, die verteilt im Gartenbereich immer genug Abstand haben. Man hat also nicht das Gefühl, dass man den anderen Gästen auf die Pelle rückt.
Insgesamt kann ich hier fünf Saunen, ein Bio-Tauchbecken, eine Infrarotkabine mit Tiefenwärme, zwei Dampfbäder, zwei Pools, einen textilfreien 10 x 4 Meter großen Naturpool, geborgene Behandlungsräume, großzügige Ruhezonen und einen exklusiven Außenbereich genießen – genug Möglichkeiten, um dem Alltag zu entfliehen. Wann seid ihr im Landhotel Voshövel zu Gast?