Meine Sommer-Radtour: Der RurUfer-Radweg im Heinsberger Land
Endlich erkunde ich mit dem NiederrheinRad wieder meine Heimat und habe mir dieses Mal den Kreis Heinsberg vorgenommen. Mein Plan – zum Teil den RurUfer-Radweg erradeln, der mich an Highlights wie den Adolfosee in Ratheim, der Millicher Halde in Hückelhoven bis nach Hilfarth mit seinem Korbmachermuseum führt. Ihr wollt mehr? Ich habe noch mehr Tipps für euch…
Wir starten unsere Tour wieder im Naturpark-Tor in Wassenberg und bekommen hier nicht nur erneut tolle Tipps, sondern auch meine schon auf Herz und Nieren erprobten giftgrünen NiederrheinRäder, nur dieses Mal als E-Bike. Die Abholung ist wie immer denkbar einfach und unkompliziert. Die E-Bikes, die ich bereits online reserviert habe, stehen auch schon bereit.
Das Informationszentrum der Stadt Wassenberg und des Naturparks Schwalm-Nette ist aber nicht nur Leihstation der NiederrheinRäder, sondern bietet hier allerlei Infos über Kultur und Landschaft sowie über touristische Freizeit- und Erholungsziele im südlichen Naturparkgebiet.
Der RurUfer-Radweg
Bevor es losgeht, empfiehlt uns die touristische Fachkraft der Stadt Wassenberg Sabrina Martin mit welchen Knotenpunkten wir den RurUfer-Radweg erreichen und gibt uns noch einen Flyer inklusive Karte zu diesem mit. Hier sind nochmal alle Informationen rund um den 170 Kilometer langen, internationalen Radweg mit allen Stationen gebündelt.
Der Verlauf der Rur beginnt übrigens an der Quelle im Hohen Venn (Belgien) führt über die Eifel, die Jülicher Börde und das Heinsberger Land bis zur Mündung in die Maas bei Roermond (Niederlande).
Allein durch das Heinsberger Land führt der RurUfer-Radweg rund 28 Kilometer entlang.
Einfache Orientierung
Gut informiert und voller Vorfreude starten wir am Roßtor, dass nur wenige Minuten vom Naturpark-Tor entfernt ist. Wir orientieren uns also nicht nur an den Knotenpunkten, sondern auch an den Wegelogos des RurUfer-Radweges.
Das Roßtor ist nicht nur direkt am Knotenpunkt 21, sondern auch das einzige erhaltene Stadttor von ehemals drei Toren der mittelalterlichen Befestigung der Stadt. Der Name stammt von einer Rossmühle, die sich innerhalb der Stadtmauer in der Nähe des Tores befand. Vom 3. bis zum 6. August findet hier übrigens wieder der über die Grenzen hinaus bekannte Schlemmermarkt Rhein-Maas statt.
Von hier aus geht es für uns in Richtung Rur zunächst in Richtung Orsbeck zum Knotenpunkt 22, fahren ein kleines Stück parallel zur Bundesstraße 221 und einmal über die Rur. Kurz darauf erreichen wir ein Hinweisschild, das u.a. eine Übersicht über das „Radwandern im Heinsberger Land“ zeigt. Natürlich gibt es auch zwei RurUfer-Radweg-Infotafeln mit Tipps im Umfeld der Strecke. Hier orientieren wir uns nochmal kurz und biegen rechts ab direkt an die Rur und radeln dazu unter einer Straßenbrücke hindurch.
Jetzt befinden uns auf dem RufUfer-Radweg. Zu unserer Linken begleitet uns die Rur und ich genieße den Blick. Wir überqueren nach dem Knotenpunkt 16 eine Brücke, orientieren uns nicht nur weiter am RurUfer-Radweg, sondern halten uns auch in die Richtung des 20 ha großen Adolfosee.
Die Highlights an der Strecke:
Der Adolfosee…
… dient uns als kleine Rast und wir nutzen einen schmalen Trampelpfad, um nah an den See zu kommen. Der See in Ratheim liegt unmittelbar an der Rur und ist annähernd L-förmig und entstand als Folge des Sand- und Kiesabbaus vom Ende der 1960er- bis in die 1980er-Jahre. In der Anfangsphase wurde er im Volksmund „Lago Laprello“ genannt (nach der Kiesabbau-Firma), seinen offiziellen Namen bekam er dann nach Dr. Adolf Freiherr Spies von Büllesheim aus Ratheim, der zu dieser Zeit Bundestagsabgeordneter für den Kreis Heinsberg war. Die Familie Spies ist auch heute noch im Besitz des Geländes.
Als Folge der Aktivitäten des Ratheimer Angelvereins, an den der See 1973 verpachtet wurde, gilt dieser heute als ausgesprochen fischreich. Hechte, Barsche, Aale, Karpfen und viele weitere Friedfisch-Arten kommen hier vor, aber auch andere Tiere fühlen sich hier wohl. Neben den Teichfröschen hat der See auch für viele wassergebundene – auch seltene – Zugvogelarten eine besondere Bedeutung, die die Wasserfläche und Uferbereiche als Rastplatz nutzen.
Der See wird auch von einem Segelverein und Tauchsportlern genutzt. Ich genieße gerade einfach nur die Aussicht und die Ruhe, beobachte ein paar Tiere und komme automatisch ein bisschen runter.
Digitale Kunst
Am Ende des Sees machen wir einen Abstecher bis zum „Ziegelweg“, um in den Genuss eines digitalen Kunstwerkes zu kommen. Hier ist nämlich eine Station der Augmented-Reality-Radroute „Tim Berresheim Bilderreise“, die ich schon zum Teil ebenso für euch erradelt habe. Das bedeutet, dass ihr einfach die App „TB – Bilderreise AR“ runterladen, vor Ort euer Handy zücken und die Umgebung abscannen könnt, bis sich ein digitales Kunstwerk öffnet.
Der Millicher Bach
Von hier aus radeln wir weiter auf dem RurUfer-Radweg durch weite Auenlandschaften in Richtung Millich. Hier befindet sich mit der Rast- und Erlebnisstation „Opa mit Enkelkind am Millicher Bach“ das nächste Highlight.
Es gibt nicht nur eine Informationsstele, sondern auch eine Hörstation und Relaxliegen, die zur nächsten Rast einladen.
Die ehemalige Zeche „Sophia-Jacoba“
Etwas später fällt uns ein künstlich aufgeschütteter Berg auf – eine Abraumhalde der ehemaligen Zeche „Sophia-Jacoba“, die über fast ein Jahrhundert das Wirtschaftsleben der Stadt Hückelhoven bestimmt hat.
Es gibt hier sogar ein Besucherbergwerk mit dem Namen „Schacht 3“. An den „Tagen der offenen Tür“ und am Denkmaltag ist es von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen ab zehn Personen sind ganzjährig nach Voranmeldung unter 0157 85038181 möglich. Donnerstags sind die Mitglieder des Fördervereins von 9 bis 13 Uhr in der Regel vor Ort im Arbeitseinsatz. Gerne kann dann auch hereingeschaut werden.)
Die Millicher Halde
Fünf Minuten von dieser Zeche entfernt, ist auch die Millicher Halde, die ihr über eine 406 Stufen hohe Himmelstreppe auch ersteigen könnt. Von ihrer elf Meter über dem Haldenplateau schwebenden Aussichtsplattform bietet die Halde weitere ungeahnte Perspektiven und Landschaftseindrücke mit 360° Aussicht. Von hier aus gibt es auch diverse Wege um das Plateau zu erkunden. Der Zugang befindet sich ab dem beschilderten Parkplatz an der L 117 (Nähe Kreisverkehr).
Weiter nach Hilfarth
Dann radeln wir weiter zum Hückelhovener Stadtteil Hilfarth. Diese Ortschaft war in früheren Zeiten für die Herstellung von geflochtenen Körben und anderen Gegenständen aus Weidenzweigen bekannt. Auch heute wird hier noch mit Korbwaren gehandelt.
Eines der Highlights hier ist das Korbmachermuseum der Rurtal-Korbmacher an der Nohlmannstraße 22, das montags von 9 bis 12.30 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr (Mai bis Oktober) geöffnet hat. Bei einer Führung erfahrt ihr mehr über die Geschichte des Korbmacher Handwerks und die verschiedenen Materialien und Techniken inklusive lustiger „Dönekes“.
Ihr wollte etwas mehr Action? Dann bucht eine Kanutour, die ihr an der Rurbrücke in Hilfarth starten könnt. Übrigens auch ein ideales Geschenk zum Geburtstag oder eine tolle Idee für einen Junggesellenabschied.
Stärken könnt ihr euch während der Radtour im familiengeführten Haus Sodekamp-Dohmen oder etwas abseits des Weges im Hilfarther Brauhaus ein kühles Getränk genießen. Dessen Inhaber Wilhelm Fell ist nicht nur Korbmacher, sondern auch Braumeister. Bekannt für seine hervorragenden Biere können Bier-Fans sicher sein, dass sie auf ihre Kosten kommen.
Ihr wollt mehr?
Wie es weiter geht und was ihr sonst noch auf dem RufUfer-Radweg im Heinsberger Land erleben könnt, erfahrt ihr hier. Auch bei Outdoor Active ist die Route entsprechend vorbereitet und einfach für euch zu nutzen.
Weitere Radtouren findet ihr hier:
- RurUfer-Radweg – Teilabschnitt Jülich-Roermond
- Rund um Hückelhoven: An den Ufern der Rur
- Rund um die Rur bei Hückelhoven: Industriekultur und Handwerk im Wandel
- RurAuenStadttour Hückelhoven
Die Gästeführerinnen des Vereins „Westblicke e.V.“ bieten ebenso zu vielen Themen Führungen im Heinsberger Land an (www.westblicke.de).