Geschichte erwandern – Teil 2: Auf Napoleons Spuren rund um Straelen

14.03.2025

Heute nehme ich euch das zweite Mal mit meiner Rubrik „Geschichte erwandern“ mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit – und das mitten im wunderschönen Naturpark Schwalm-Nette. Die Wanderroute „Auf Napoleons Spuren“ rund um Straelen vereint historische Spuren mit malerischen Landschaften und idyllischen Waldwegen. Also, Wanderschuhe geschnürt – es geht los!

Container

Wusstet ihr, dass Napoleon Bonaparte einst eine Wasserstraße zwischen Rhein und Maas plante? Anfang des 19. Jahrhunderts plante er den Bau des sogenannten Nordkanals. Ziel war es, einen schnellen Transportweg zu schaffen, doch das ehrgeizige Projekt wurde nie vollendet. Dennoch sind die Überreste der Schleusenanlage bei Louisenburg ein faszinierendes Zeugnis dieser Zeit und direkt zu Beginn der Tour zu bestaunen.

Ein Tipp: Nehmt euch einen Moment, um die „Schleuse Louisenburg“ genauer zu betrachten – direkt gegenüber des Parkplatzes. Dort gibt es sogar über QR-Code oder Telefon spannende Zusatzinformationen zum Nordkanal.

Startpunkt: Parkplatz Louisenburg

Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz Louisenburg im Straelener Ortsteil Herongen. Von hier aus tauchen mein Fotograf und ich rechts direkt in die grüne Idylle des Naturparks Schwalm-Nette ein. Der „Herscheler Weg“ führt uns auf asphaltiertem Weg durch dichte Mischwälder lange geradeaus, vorbei an Wiesen und kleinen Heideflächen. Eine Bank am Wegesrand lädt dazu ein, Platz zu nehmen und die Weite zu genießen. Ein unsichtbarer Begleiter auf den ersten Kilometern: Der historische Nordkanal, der uns rechter Hand begleitet.

Arktische Wildgänse & malerische Ausblicke

Auf dem Weg begegnet uns der Knotenpunkt 52 und auf einem weiten Feld können wir Wildgänse beobachten, die sich hier an verschiedenen Stellen niedergelassen haben. Habt ihr gewusst, dass bis zu 180.000 arktische Wildgänse im November aus den sibirischen Brutgebieten bei uns einfliegen und am Unteren Niederrhein überwintern?

Von hier aus habt ihr auch einen herrlichen Blick bis in die benachbarten Niederlande. Mein Tipp: Genießt hier in den Herbst- und Wintermonaten der Sonnenuntergang! Wenn die Sonne langsam hinter den niederländischen Feldern versinkt, taucht sie die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht – einfach magisch.

Der Weg führt jetzt etwas bergab bis zu einer Art Kreuzung, wo es schöne, moderne Bänke mit Tischen gibt. Hier machen wir auch eine kurze Pause, bevor es dann links weitergeht. Direkt am Anfang des Weges sehe ich links die ersten Maiglöckchen der Saison und freue mich über den Vorboten des nahenden Frühlings.

Der Nordkanal

Ab hier wird der Kanal sichtbar – eine charmante, mit Wasser gefüllte Spur vergangener Tage. Hier gibt es auch ein kleines Hinweisschild, das darüber informiert, dass man sich im geplanten Bereich der Scheitelhaltung des Nordkanals befindet, die zwischen der Schleuse bei Neuss und der 1. Abstiegsschleuse in Herongen-Louisenburg über eine Länge von 42 km erfolgen sollte. Die geplante Breite des Kanals betrug in Höhe des Wasserspiegels übrigens 16 Meter, bei einer Wassertiefe von 2,60 Metern.

Nach ein paar Metern sehen wir auf der rechten Seite die Nette, die sich elegant durch die Landschaft schlängelt. Auch hier genießen wir kurz eine tierische Begegnung mit einem Reiher, der scheinbar auf der Suche nach Nahrung ist.

Abkühlung & Abenteuer an der „Blauen Lagune“

Ein besonderes Schmankerl erwartet euch auf der nächsten Etappe der Wanderung: das Strandbad „Blaue Lagune“. Das streife ich allerdings nur, denn hier geht es links hinein in einen Pfad. Wenn ihr die Zeit habt, könnt ihr die Wanderung perfekt mit einem erfrischenden Bad oder sogar Wasserski verbinden. Für Abenteuerlustige gibt es auch einen Kletterpark – ideal, um zwischendurch die Muskeln auf eine andere Art zu fordern.

Rückweg durch den Wald

Von der Blauen Lagune geht es also weiter und etwas tiefer durch den Wald. Nach einem kleinen Abzweig in einen breiten Waldweg schließt sich der Kreis wieder am „Herscheler Weg“. Von hier aus geht es bequem zurück zum Ausgangspunkt am Parkplatz Louisenburg.

Mein Fazit: Wandern mit historischem Flair

Die Wanderung verbindet Naturerlebnis mit spannender Geschichte. Ob für einen gemütlichen Spaziergang oder eine ausgedehnte Tagestour – hier kommt jeder auf seine Kosten.

Also, worauf wartet ihr noch? Packt euren Rucksack und entdeckt die Geschichte Napoleons auf Schusters Rappen. À bientôt!