Für euch vorab getestet: Die Niederrheinische Raderlebniswoche vom 8. bis 15. August
Save the date! Denn am Sonntag ist es soweit: Dann startet die erste Niederrheinische Raderlebniswoche und dauert bis zum 15. August – der ideale Ferienspaß für die ganze Familie. Ganz nach dem Motto „Stadt.Land.Fluss.“ gibt es an 63 Orten zwischen Rhein und Maas insgesamt 94 verschiedene Routen zu entdecken. Ich habe vorab schon eine Route für euch getestet und zwar die Nummer 54. Mein Startpunkt: die wunderschöne Burggemeinde Brüggen.
Kennt ihr noch den Niederrheinischen Radwandertag? Die beliebte Traditionsveranstaltung, mobilisierte jährlich über 30.000 Menschen und fand 2019 zum 28. Mal statt. Leider musste dieser im letzten Jahr coronabedingt ausfallen, aber in diesem Jahr gibt es eine Neuauflage. Ziel der neuen Niederrheinischen Raderlebniswoche ist es, den bisherigen Radwandertag zu entzerren und große Menschenansammlungen zu vermeiden. Deshalb könnt ihr vom 8. bis zum 15. August eine ganze Woche lang an 63 Orten am Niederrhein stolze 94 Routen ausprobieren.
Mitmachen lohnt sich gleich mehrfach
Ihr könnt nicht nur attraktive Orte, sondern auch reizvolle Landschaften und idyllische Wasserläufe entdecken– und das direkt vor der Haustür. Alle Touren haben unterschiedliche Längen und reichen von der familienfreundlichen Kurzroute bis zur sportlichen Herausforderung. So ist für jeden die passende Strecke dabei. Alle Touren führen an Sehenswürdigkeiten vorbei und bieten abwechslungsreiche Restaurants und Cafés an den Strecken.
Ein weiteres Highlight: Es gibt wieder ein Gewinnspiel, wie schon bei den Niederrheinischen Radwandertagen. An jedem Start- oder Zielpunkt einer Route befindet sich ein Schlüsselwort und um teilzunehmen, braucht ihr insgesamt zwei Lösungswörter. Notiert sie euch einfach und gebt sie im Kontaktformular auf der Internetseite ein. Ich drück euch jetzt schon mal die Daumen, denn es gibt tolle Gutscheine und ein Fahrrad zu gewinnen. Stempelstellen, ein Rahmenprogramm vor Ort oder feste Start- und Endzeiten wie früher gibt es übrigens nicht. Jeder kann starten, wo und wann er möchte.
Start: Brüggen
Meinen Startpunkt habe ich euch ja schon verraten – die Burggemeinde Brüggen. Ich kenne Brüggen schon, seitdem ich ein kleines Kind bin. Hier sind meine Eltern gerne sonntags mit mir hingefahren, die Geschäfte waren geöffnet, es gab ein leckeres Stück Kuchen oder ein Eis und ich verknüpfe viele positive Erinnerungen an diese Stadt. Heute wohne ich keine zehn Kilometer von Brüggen weg, bin öfters und sehr gerne vor Ort, weil es hier einfach noch tolle inhabergeführte Läden, Cafés und Restaurants gibt.
Jetzt führt mich die Niederrheinische Raderlebniswoche wieder beruflich in dieses idyllische Städtchen im Kreis Viersen und zur Burg Brüggen. Als wir uns dem Burginnenhof nähern, fallen mir direkt die zwei giftgrünen NiederrheinRad-E-Bikes auf, die schon auf uns warten. Auch Daniela Erkens und Uwe Pohling von der Gemeindeverwaltung sind schon da und begrüßen uns sehr herzlich. „Eure Fahrräder für heute habt ihr ja schon entdeckt“, lacht Daniela. „Und das Wetter spielt auch mit, also die perfekte Ausgangsposition“, freut sich Uwe.
Kostenlose Parkplätze
Bevor es für uns losgeht, erzählt uns Uwe, dass Brüggen bei den Niederrheinischen Radwandertagen ein beliebter Startpunkt ist und immer bis zu 900 Radfahrer von hier aus losgeradelt sind. Nicht nur die zahlreichen, kostenlosen Parkplätze sind ein großer Pluspunkt, sondern auch die schöne Burg, die abwechslungsreiche Gastronomie und die kleinen Boutiquen. Schön, dass jetzt mit einer ganzen Raderlebniswoche jeder individuell starten und gleichzeitig auch den schönen Ort genießen kann.
Nutzt die App „Outdooractive“
Die Tour mit der Nummer 54, die wir heute fahren, umfasst über 60 Kilometer und führt nach Nettetal und Schwalmtal über Niederkrüchten und wieder zurück nach Brüggen. Damit wir auch wissen, wo wir lang müssen, nutzen wir die App Outdooractive, die ich zu Hause schon runtergeladen habe, und euch nur empfehlen kann. Wenn ihr das Handy einfach umhängt und den Ton der Navigation dieser Route auf laut stellt, könnt ihr euch quasi gar nicht verfahren.
Wir starten also von der Burg Brüggen aus, wo ihr übrigens auch ein Lösungswort und weitere Routenpläne findet, die durch Brüggen führen wie die Nummer 53 mit ebenfalls stolzen 58,9 Kilometern, die Route 100 mit knackigen 63,9 Kilometern und die familienfreundliche Route 60 mit 27,7 Kilometern.
Vom Fluss über Land
Den ersten Fluss den wir, ganz nach dem Motto der Raderlebniswoche „Stadt.Land.Fluss.“, entdecken, finden wir nur ein paar Radlängen weiter direkt an der Brüggener Mühle – die Schwalm. Hier beobachte ich kurz ein Nutria (= Sumpfbiber), das sich gerade putzt und die Sonne genauso genießt wie wir. Auch gibt es hier wieder eine runde Metallplatte mit der Info, dass die Brüggener Mühle ein „Wasser-Blick“ vom Naturpark Schwalm Nette ist. Scannt ihr den QR-Code von der Platte ab, bekommt ihr mehr Infos über den Standort oder ihr ruft alternativ die Telefonnummer an, die dort angegeben ist.
Von hier aus geht es kurz die Stadt hoch und vorbei an einigen Feldern, denn wir haben schon ein konkretes, erstes Ziel im Auge, das knapp in der Nähe der Route 54 liegt – der Genholter Hof.
Kleine Tea-Time im Genholter Hof
Das Bauerncafé und der Hofladen sind schon früh am Morgen gut besucht und ich freue mich, Christina Ingenrieth wieder zu treffen, die mit ihren Eltern den Hof betreibt und über die ich erst vor kurzem einen Blogbeitrag aus meiner Reihe „Persönlichkeiten am Niederrhein“ geschrieben habe. Im Hofladen gehe ich sehr oft, besonders zur Spargelzeit gerne einkaufen, und hole hier regelmäßig gerne frische, eigene Kartoffeln und auch das leckere, niederrheinische Müsli aus Goch von „Barni & Wilma“.
„Schön, dass ihr da seid“, begrüßt uns Christina. „Setzt euch gerne raus in den Hof, ich bringe euch was zu trinken.“ Unsere Wahl fällt natürlich auf Tee. Ich nehme mal wieder einen Fencheltee und Malte einen grünen Tee.
Dienstags bis samstags kann man hier im Hofcafé ein reichhaltiges Frühstücksbuffet ab 9 Uhr genießen, dass ich mir auch direkt mal anschaue und gerade von den Gästen auch genutzt wird. Gertrud Ingenrieth ist gerade dabei wieder alles aufzufüllen und stellt uns einige Highlights des Buffets vor. Neben dem selbstgebackenen Nuss- und Schwarzbrot, das sehr beliebt bei den Gästen ist, gibt es auch einen Milchreis, den Gertrud noch nach dem Rezept ihrer Mutter macht und mit ganz viel Liebe hergestellt wird. Aber es gibt natürlich auch darüber hinaus alles, was das Frühstücks-Herz begehrt: Verschiedene Brot- und Brötchensorten, Aufschnitt, Käse, Lachs, hausgemachte Marmeladen, mein Lieblings-Müsli aus Goch, Obst, Quark, Saft und vieles mehr. Die meisten Produkte kommen übrigens aus der Region und haben so natürlich auch kurze Lieferwege. Hier muss ich unbedingt auch mal privat selbst zum Frühstücken kommen. Alternativ lohnt sich der Besuch den ganzen Tag über und besonders nachmittags lockt der hausgemachte Kuchen und der leckere Kaffee viele Gäste in den Genholter Hof.
Nachdem wir den Tee getrunken und uns kurz ausgeruht haben, geht es auch direkt weiter.
Von der Brachter Mühle bis zur Sequoiafarm
Gestärkt geht es also wieder durch kleine Landstraßen, Feld- und Radwegen nach Bracht. Hier machen wir einen kurzen Zwischenstopp an der 1855 erbauten Brachter Mühle, in der bis 1970 Getreide gemahlen wurde. 2002 kaufte die Gemeinde Brüggen das Gebäude und ein Jahr später wurde der „Trägerverein Heimatmuseum Brachter Mühle e.V.“ gegründet. Dieser bietet organisierte Führungen durch die Mühle sowie heimatkundliche Wechselausstellungen an und lädt regelmäßig zum „Tag der offenen Tür“ ein.
Unser weiterer Weg führt uns jetzt durch Heidhausen in Richtung Nettetal und auch hier ist der Weg sehr abwechslungsreich und ich genieße die niederrheinische Landschaft. Ein ganzes Stück führt uns die Route auch durch einen Wald bis wir am Waldgasthaus Galgenvenn ankommen, das wir auch schon für einen Blogbeitrag besuchen durften.
Ganz in der Nähe findet ihr auch die Sequoiafarm (Buschstraße 98, Nettetal-Kaldenkirchen), eine Baumfarm mit Mammutbäumen und vielen weiteren besonderen Pflanzen und Gehölzen.
Vom Textilmuseum bis zum Heidweiher
Von Kaldenkirchen geht es, vorbei am NABU Naturschutzhof in Sassenfeld, zum nächsten Infopunkt der Route – dem Textilmuseum „Die Scheune“ an der Krickenbecker Allee. Hier bietet sich ein kleiner Rundgang durch die Scheune und den Scheunengarten an und ihr bekommt einen tollen Einblick rund um den Anbau und die Verarbeitung von Flachs-Leinen.
Das Dorfmuseum Hinsbeck in Auf der Schomm (unter der Turnhalle der Grundschule) liegt als nächstes Highlight auf dem Weg. In diesem findet ihr eine Ausstellung von Gebrauchsgegenständen des bürgerlichen Lebens, Ackerbau und Handwerk aus „Großmutters Zeiten“.
Jetzt passiert ihr Lobberich und Schaag und erreicht meine Heimat Schwalmtal und den dortigen Infopunkt an der Gastronomie am Heidweiher (Heidweiher 1) – die ideale Gelegenheit für eine weitere Pause.
The End
Von hier aus geh es auch schon nach Niederkrüchten und ins Örtchen Elmpt zum nächsten Infopunkt an der Elmper Kapelle (An der Kapelle) bevor es wieder zum Ausgangspunkt der Burg Brüggen geht.
Ehrlich gesagt, haben wir die ganze Tour nicht komplett geschafft, aber ich freue mich schon sehr, diese und viele weitere Touren vom 8. bis zum 15. August in der Niederrheinischen Raderlebniswoche testen und nutzen zu können. Vielleicht sehen wir uns ja?!
Ihr wollt mehr über die anderen Touren der Niederrheinischen Raderlebniswoche erfahren? PDF-Karten und GPX-Daten findet ihr hier: