
Achtsamkeit am Niederrhein – Teil 2: Entschleunigung an ganz besonderen Orten
Das neue Jahr ist zwar schon ein paar Tage alt, aber es ist immer noch genug Zeit, 2025 bewusster und erfüllter zu gestalten. Achtsamkeit ist dabei ein Vorsatz, der Körper, Geist und Seele stärkt – und im hektischen Alltag oft zu kurz kommt. Höchste Zeit also für meinen zweiten Blogbeitrag zum Thema „Achtsamkeit am Niederrhein“. Dieses Mal geht es mehr in die Natur: zum Kurpark Xanten und zu den Luftkur- und Erholungsorten wie etwa in Wassenberg, Schermbeck und Kevelaer.
Der Niederrhein ist für seine weitläufigen Landschaften, charmanten Dörfer und die Ruhe der Natur bekannt. Doch er bietet weit mehr als nur eine schöne Aussicht: Er lädt dazu ein, achtsam zu sein, das Hier und Jetzt zu erleben und dem hektischen Alltag zu entfliehen.
Warum Achtsamkeit wichtig ist
- Stress reduzieren: Achtsamkeit hilft, den Kopf freizubekommen und Stress gelassener zu begegnen.
- Gesundheit fördern: Studien zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen den Blutdruck senken, das Immunsystem stärken und Schlafqualität verbessern können.
- Mehr Lebensfreude: Wer achtsam lebt, genießt den Moment und lernt, kleine Dinge wieder wertzuschätzen.
- Bessere Beziehungen: Durch bewusste Kommunikation und ein offenes Ohr können Beziehungen vertieft werden.
Momente der Ruhe und Achtsamkeit findet ihr beispielsweise an Luftkur- und Erholungsorten wie Wassenberg, Schermbeck, Kevelaer und Xanten, die individuelle Möglichkeiten bieten, dem Alltag zu entfliehen und Körper sowie Geist wieder in Einklang zu bringen.
Luftkurort Wassenberg
Starten wir mit dem Luftkurort Wassenberg, der erst seit dem letzten Jahr dieses besondere Prädikat trägt. Wassenberg besticht nicht nur durch eine hervorragende, wissenschaftlich bestätigte Luftqualität und ein gesundheitsförderndes Bioklima, sondern auch mit einer gut ausgebauten touristischen Infrastruktur: Der Stadtpark, vier Vitalwanderwege, das Naturpark-Tor mit Tourist-Information und medizinische Einrichtungen mit Fokus auf Prävention machen Wassenberg zu einem attraktiven Ziel.
Gepflegte Grünanlagen, Sehenswürdigkeiten, gastfreundliche Hotels und Restaurants sowie das großzügige Waldgebiet erhöhen den Mehrwert für Besucher und Einheimische gleichermaßen. Und es gibt sogar 10 Glücksorte in Wassenberg, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Erholungsort Schermbeck
Auch Schermbeck ist seit 2024 anerkannter Erholungsort und ideal für eine kleine Auszeit. Eingebettet zwischen der Lippe und dem Naturpark Hohe Mark verbindet dieser Erholungsort Natur mit Geschichte. Zu empfehlen ist die Wanderroute „Neue Wildnis Dämmerwald“, den ich euch schon entdecken durfte und der neue Wanderwege „Hohe Mark Steig“. Dieser ist knapp 160 km lang, durchgängig beschildert und führt durch Schermbeck.
Besonders wohltuend ist das bewusste Innehalten an der Lippe, deren sanftes Fließen ein Symbol für den Lauf des Lebens ist – eine perfekte Gelegenheit, um im Hier und Jetzt zu verweilen.
Kurort Kevelaer
Kevelaer, einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Deutschlands, ist nicht nur ein Ort der Stille und Besinnung, sondern auch offiziell seit 2024 ein Kurort. Als einzige Stadt mit Heilquellen-Kurbetrieb im Regierungsbezirk Düsseldorf verschmelzen hier Spiritualität und Achtsamkeit zu einem ganz besonderen Erlebnis. Neben der geistlichen Atmosphäre, die viele Menschen zur inneren Einkehr inspiriert, bietet die Umgebung auch zahlreiche Gelegenheiten, Achtsamkeit zu praktizieren.
Besonders ans Herz legen kann ich den Solegarten St. Jakob mit seinem beeindruckenden Gradierwerk. Seit 2019 in Betrieb, misst es 12 Meter in der Höhe und 25 Meter im Durchmesser. Umgeben von einer Kneipp-Anlage, einem Barfußpfad, Boulebahnen und einem Fitnessbereich zieht der Solegarten BesucherInnen aus nah und fern an.
Die Solequelle, aus über 500 Metern Tiefe, versorgt das Gradierwerk mit iodhaltigem Wasser, das über Reisigbündel rieselt und verdunstet. Beim Einatmen wird die Lunge gereinigt, was besonders Allergikern Erleichterung verschafft. Mit Kneipptretbecken und Barfußpfad bietet der Solegarten zusätzlich viele gesundheitsfördernde Aktivitäten.
Das Gradierwerk im Kurpark Xanten
Mehr Achtsamkeit im Kurpark Xanten
Übrigens ist auch Xanten ein Luftkurort und ein wahres Juwel für alle, die Erholung und Achtsamkeit suchen. Als ebenso offiziell ausgezeichneter Luftkurort bietet Xanten mit seinem Kurpark zahlreiche Möglichkeiten, Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Ein besonderes Highlight: Das Gradierwerk
Mit seiner beeindruckenden Höhe von neun Metern und einer Länge von 25 Metern ist das Gradierwerk ein Blickfang und zugleich ein Gesundheitsbrunnen. Der salzhaltige Nebel, der durch die Schwarzdorn-Reisigbündel zerstäubt wird, erinnert nicht nur an die frische Meeresluft, sondern hat auch positive Effekte auf die Gesundheit. Die Stimulierung der Lunge und die Verbesserung des Sauerstofftransports sind nur einige der vielen Vorteile, die das Einatmen dieses Nebels mit sich bringen.
Der Barfußpfad im Kurpark Xanten
Kneippanlage und Barfußpfad – Aktivität trifft Entspannung
Direkt neben dem Gradierwerk wartet eine großzügige Kneippanlage mit einem Wassertretbecken auf euch. Ob für das Herz-Kreislauf-System oder die Durchblutung – das kalte Wasser wirkt vitalisierend und belebend. Gleich daneben sorgt ein Barfußpfad mit unterschiedlichen Untergründen für eine bewusste Sinneserfahrung. Hier könnt ihr nicht nur eure Fußmuskulatur stärken, sondern auch eure Körperhaltung verbessern und die wohltuende Wirkung auf die Bandscheiben genießen.
Auch Bewegung ist im Kurpark Xanten möglich
Ein Ort für Bewegung und Achtsamkeit
Der Kurpark bietet darüber hinaus einen Trimm-dich-Pfad und zahlreiche Sitzgelegenheiten für entspannte Pausen. Egal, ob ihr die Natur bewusst erleben oder euch aktiv bewegen möchtet – hier findet jeder die passende Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen.
Der Kurpark in Xanten ist nicht nur eine Oase der Ruhe, sondern auch ein Gesundheitsparadies, das die Prinzipien von Achtsamkeit und Wohlbefinden perfekt verbindet.
Achtsamkeit in der Natur erleben
Die Natur ist generell der perfekte Ort, um achtsam zu sein. Sie bietet Ruhe, Inspiration und die Möglichkeit, sich selbst zu spüren. Hier weitere Ideen, wie ihr Achtsamkeit in der Natur umsetzen könnt:
Waldbaden kann man überall am Niederrhein erleben
Waldbaden erleben
Der Ursprung des Waldbadens liegt in Japan, wo es als „Shinrin Yoku“ bekannt ist, was „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ bedeutet. Der Wald fördert unser seelisches und körperliches Wohlbefinden, unter anderem durch Terpene – Botenstoffe, die von Bäumen freigesetzt werden. Durch achtsame, geführte Aktivitäten entsteht eine Verbindung zwischen Körper, Geist und der beruhigenden Natur.
Ihr wollt Waldbaden ausprobieren? Das könnt ihr im Landhotel Voshövel in Schermbeck: „Wir schlendern, ruhen und rasten - wir öffnen und schärfen dabei unsere Sinne. Wir können den Waldboden spüren, den Duft der Bäume riechen, den Vogelgesang hören und die Frische der Luft atmen. Achtsame Atemübungen und Meditationseinheiten während des Spaziergangs fördern die Entspannung und lassen sich gut in den Alltag integrieren.“ Buchbar ist der Kurs für 25 Euro pro Person am 24. April, 20. Juni, 12. August und am 26. September 2025 von 11 bis 12.30 Uhr. Treffpunkt ist der Teufelsstein Parkplatz im Dämmerwald; gegenüber der Adresse: Malberger Straße 105.
Einer der zahlreichen Barfußpfade am Niederrhein
Barfußpfade entdecken
Lasst die Schuhe zu Hause und spürt den direkten Kontakt mit der Erde. Gras, Sand oder Waldboden regen die Sinne an und helfen, den Moment intensiver wahrzunehmen. Neben den gerade erwähnten Barfußpfaden in Xanten und Kevelaer gibt es im Jungbornpark in Moers-Repelen sogar einen etwa zwei Kilometer langen Pfad mit verschiedensten Materialien.
Naturgeräusche bewusst hören
Setzt euch an einen ruhigen Ort, zum Beispiel an einen See oder in eine Wiese, und schließt die Augen. Konzentriert euch auf das Rauschen der Blätter, Vogelgezwitscher oder das Plätschern von Wasser.
Meditatives Radfahren
Eine Radtour durch den Niederrhein oder eine andere naturnahe Region kann zu einer achtsamen Reise werden. Tretet gleichmäßig in die Pedale und lasst eure Gedanken zur Ruhe kommen.
Dankbarkeits-Spaziergang
Geht durch die Natur und sucht bewusst nach Dingen, für die ihr dankbar seid – ein farbenfroher Sonnenuntergang, der Duft von Blumen oder die Wärme der Sonne.
Achtsamkeit für jeden Tag
Achtsamkeit bedeutet nicht, stundenlang zu meditieren. Schon wenige Minuten am Tag, zum Beispiel beim bewussten Atmen oder beim achtsamen Genießen eines Kaffees, können euer Leben bereichern.
Ein kleiner Achtsamkeits-Impuls für euch
Wenn ihr das nächste Mal am Niederrhein seid, probiert diese Übung aus:
- Sucht euch einen ruhigen Platz in der Natur – vielleicht auf einer Bank oder am Flussufer.
- Setzt euch bequem hin und schließt die Augen.
- Atmet tief ein und aus. Konzentriert euch auf die Geräusche um euch herum: den Wind, die Vögel, das Rascheln der Blätter.
- Spürt den Boden unter euch. Bleibt für einige Minuten in diesem Zustand der Ruhe.
Fazit: Der Niederrhein als Ort der Achtsamkeit
Die Schönheit des Niederrheins liegt in seiner Einfachheit und seiner Fähigkeit, uns zu entschleunigen. Wer hier achtsam durch die Landschaft geht, findet nicht nur Ruhe, sondern auch sich selbst. Egal, ob ihr ein Wochenende oder nur einen Nachmittag Zeit habt – nehmt euch bewusst die Gelegenheit, den Moment zu genießen und die Kraft der Natur zu spüren.